Frei zehn Millionen - Pienaar gratis

Bei der angestrengten Suche nach einem neuen Stürmer ist Borussia Dortmund bisher keinen entscheidenden Schritt weitergekommen. Die Spur zum Ex-Schalker Ailton verläuft sich, wenn nicht alles täuscht, dass der bei Besiktas Istanbul in Ungnade gefallene Brasilianer trotz aller externer wie interner Vorbehalte überhaupt noch als Option gilt, verdankt er wohl nur der Tatsache, dass der Markt für gleichermaßen qualifizierte wie verfügbare Angreifer derzeit ""ganz dünn"" sei, wie Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke (46) meint. Auf ihren Wunschkandidaten für den Sturm müssen die Dortmunder noch bis zur nächsten Saison warten: Den Schweizer Torjäger Alexander Frei (26, Stade Rennes) schon jetzt zu rekrutieren, ließ sich nicht realisieren. Michael Zorc (43) fühlte vor - aber die Franzosen hätten Frei nur für eine kolossale Ablösesumme ziehen lassen. ""Sie sollte im zweistelligen Millionenbereich liegen"" verriet der BVB- Sportdirektor am Mittwoch. Er winkte dankend ab - und vertraut darauf, dass Frei (Vertrag bis 2007) im Sommer für deutlich weniger Geld zu haben sein wird. Mit dem Spieler selbst soll Dortmund, wie aus gut unterrichteten Kreisen verlautet, bereits einig sein. In einem derart fortgeschrittenen Stadium befindet sich die angedachte Verpflichtung von Steven Pienaar (23) noch nicht. Der seit 2002 in Diensten von Ajax Amsterdam stehende Südafrikaner wäre ablösefrei zu haben (der kicker berichtete), sein Vertrag läuft aus. Das Anforderungsprofil der Borussia erfüllt Pienaar als ""feiner Techniker"" (Zorc) mit Tordrang punktgenau, am Mittwoch vor einer Woche wurde er bei der Champions-League-Partie gegen Sparta Prag (2:1) erneut gescoutet, diesmal sogar von Watzke und Zorc, dem höchsten Beobachter-Gremium des Vereins. Trainer Bert van Marwijk (53) bezeichnete Pienaar (89 Einsätze in der Ehrendivision, 15 Tore) in einem Interview mit dem Fernsehsender ""Canal +"" zu Beginn dieser Woche als ""sehr interessanten Spieler"". Ihm wird die Aufgabe zugedacht, im 4-3-3-System der Borussia auf einer der beiden Mittelfeld-Halbpositionen den wechselwilligen Tomas Rosicky (25, Vertrag bis 2008) zu beerben. Gegenüber seinem auf schnelle Klärung drängenden Arbeitgeber hat Pienaar bereits erklärt, dass er Ajax ""definitiv verlassen"" werde. In welche Richtung, hat er nicht verraten, aber spätestens seit dem neuen Schwung, den Rafael van der Vaart seiner Karriere durch den Wechsel zum HSV verliehen hat, gilt die Bundesliga wieder als Top- Adresse in Holland. Van der Vaarts Beispiel könnte Schule machen - zur Freude der BVB-Verantwortlichen.