VfB Stuttgart - BVB 0:0
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"Wieder kein Tor für Borussia Dortmund. Im Spiel beim VfB Stuttgart reichte es trotz bester Tormöglichkeiten auf beiden Seiten nur zu einem 0:0. Die Zuschauer und die Trainer waren diesmal nicht der gleichen Meinung. Während viele Fans ihrem Unmut ob der vergebenen Torchancen zum Teil mit Pfiffen Luft machten, hatten Bert van Marwijk und Armin Veh übereinstimmend ""ein gutes Spiel gesehen. Die vielen Stockfehler auf beiden Seiten schoben die Übungsleiter auf den schlechten Rasen. Und schließlich waren van Marwijk und Veh ebenfalls einig, dass das Spiel auch gut und gern 3:3 oder auch 4:4 hätte ausgehen könnte. Beide Mannschaften zeigten, wo es im Moment fehlt: im Sturm. Smolarek für den BVB zwar immer quirlig unterwegs, aber eben nie wirklich mit einer Chance. Ein Kopfball von ihm erzeugte bei Stuttgarts Keeper Timo Hildebrand gerade mal ein Lächeln und als Smolarek tatsächlich einmal zum Schuss kam, traf er mit dem Schienbein und es wurde ein peinlicher Kullerball, statt dem erlösenden Torschrei draus gemacht. Buckley und Odonkor waren ebenfalls emsig, doch Torgefahr riecht anders. David Odonkor hatte in der ersten Halbzeit wenigstens eine Chance als er allein auf Hildebrandt zulief, nicht wußte was er machen sollte und den Ball dann nicht am Keeper vorbei bekam. Langsam fragt man sich angesichts solcher Spiele überdies, ob der Transfer von Henrique Ewerthon wirklich richtig und sinnvoll war, oder ob es sich im Kampf um die Uefa-Cup-Quali nicht besser gerechnet hätte, ihn zu behalten. Gut, wer aus dem Rathaus kommt, ist immer klüger und andererseits ist es natürlich auch ein Stück pure Spekulation. Aber das eine oder andere Törchen hätte der brasilianische Individualist sicher aus der Vielzahl der hochkarätigen Chancen erzielt, das muss man weder mathematisch noch wissenschaftlich nachweisen. Angesichts der Chancenverwertung der letzten Wochen, scheinen in dieser Hinsicht Zusatzschichten im Trainingsbetrieb, hier insbesondere für den hibbeligen Odonkor, ja nahezu ein Gebot der Vernunft! Die dicksten Möglichkeiten hatten in der Schlussphase dann wieder einmal die Defensivspieler des BVB. Kehl traf kurz vor dem Ende die Querlatte und Wörns schoss aus 16 Metern ganz knapp drüber. Doch beschweren konnten sich die Dortmunder trotz der vergebenen Chancen nicht. Denn der VfB war im Auslassen bester Einschussmöglichkeiten keinen Deut schlechter. Tomasson rutschte nach Fehlpass von Dede freistehend im Strafraum einfach aus. Bereits zuvor hatte er aus nicht einmal zwei Metern den Ball nach scharfer Hereingabe von links am Tor vorbeigedrückt. Und in der zweiten Halbzeit konnte er eine Hereingabe von Gomez aus drei Metern nicht im leeren Tor unterbringen, von seinem Standbein sprang der Ball Torhüter Gentenaar direkt in die Arme. Auch Gomez trat aus kürzester Entfernung über den Ball und ließ so eine so genannte Hundertprozentige aus. Dass es überhaupt zu solchen Chancen kam, lag zum einen an den Außenverteidiger, denen die Stuttgarter Angreifer ein ums andere mal entwischten und zum anderen am defensiven Mittelfeld, wo doch immer wieder Fehlpässe die Stuttgarter einluden. Sorgen machen muss man sich wohl auch wieder um Philipp Degen. Was der Schweizer heute ablieferte, war in keiner Sequenz bundesligatauglich! Er stand gegen Jesper Goenkjaer häufig falsch, ließ diesem im Gegensatz zu Brzenska immer viel zu viel Raum zur Entfaltung und war auch taktisch selten auf der Höhe. Die führte mitunter zu lautstarkem Hineinschreien von der Trainerbank, weil dies auch van Marwijk zunehmend auffiel. In dieser Form ist es eine Frage der Zeit, wann er des Trainers Argwohn erregt und wieder ein Kandidat für Hoffnungsspiele bei den Amas wird. Warum in Gottes Namen stellt van Marwijk nicht um und lässt ""Metze"" wieder in die Außenverteidigerrolle schlüpfen? Der ist heiß, kann die Mannschaft mitreißen und will mit aller Macht auf dem Trittbrett des WM-Zuges drauf bleiben. Warum macht man sich das nicht zu Nutze? Zumal der einzig verbliebene Dortmunder Nationalspieler auch dort seine besten Spiele im schwarzgelben Trikot absolviert hat. Nur, mit 10 Spielminuten ist weder ihm, noch uns geholfen! Bester Mann auf dem Platz war Dortmunds Kapitän Christian Wörns. Seit dem Streit mit Klinsmann scheint er erst richtig loszulegen. Die Stuttgarter Stürmer sahen gegen ihn in jedem Fall kein Land. Torhüter Gentenaar zeigte bei einem Schuss von Soldo sein Können und konnte ansonsten mit der Unfähigkeit der Gastgeber und seinem guten Stellungsspiel einen geruhsamen Nachmittag verleben. ""Wir haben einen gute Ordnung gehabt"", konstatierte Bert van Marwijk. Man habe es geschafft sich als Auswärtsmannschaft viele Torchancen zu erarbeiten. ""Wir haben eine junge Mannschaft - da muss ich doch damit zufrieden sein"", sagte er weiter. Sicher fehle eben ein Stürmer, der diese Dinger mal reinmache. ""Wenn vier Vierter in der Tabelle wären, würden wir so ein Spiel sicher gewinnen - aber uns fehlt eben zurzeit ein bisschen das Glück"", ist der Holländer überzeugt. Doch insgesamt habe seine Mannschaft frech nach von gespielt und die Kraft gehabt, sich in der Schlussphase noch hochkarätige Chancen zu erspielen. Das sei eine gute Basis für die nächsten Spiele ist van Marwijk überzeugt, auch wenn er natürlich nicht mit dem Ergebnis zufrieden sei. ""Beide Mannschaften spielen auf etwa dem gleichen Niveau"", befand Armin Veh, der ein wenig den verlorenen zwei Punkten nachtrauerte. Und auf die bissige Frage, ob das denn jetzt tatsächlich UEFA-Cup-würdig gewesen sei, antwortet er: ""Wir waren heute nicht so gut, aber der BVB hat auch eine starke Mannschaft mit viel Potenzial"". Wieder also schöne Komplimente für die junge BVB-Truppe, für die man sich allerdings nichts kaufen kann. Nach fünf Spielen ohne Sieg ist der Abstand auf einen - ja fast schon DEN einen - UEFAð-Cup-Platz schon ziemlich groß. Also bleibt nur die Hoffnung und am Ende der Dönercup."""