BVB - 1.FC Nürnberg 2:1

Nach drei sieglosen Spielen hintereinander hat Borussia Dortmund in die Erfolgsspur zurückgefunden und ungeachtet großer Personalsorgen den 1. FC Nürnberg im SIGNAL IDUNA PARK mit 2:1 (1:1) bezwungen. Die beiden Tore für den BVB erzielte der überragende Florian Kringe (18./76.), den zwischenzeitlichen Ausgleich für die Gäste köpfte Marek Nikl (29.) 70.700 Zuschauer sahen ein Spiel, das der BVB über weite Strecken dominierte. Nach einer kurzen Verunsicherung nach dem Nürnberger Ausgleich durch Marek Nikl (26.) - Florian Kringe hatte den BVB mit einem Traumtor in der 18. Minute in Fürhung gebracht - begannen die Borussen die zweite Halbzeit mit viel Engagement und siegten am Ende durch Kringes zweitem Treffer (76.) äußerst verdient Ausgangslage: Seit Hans Meyer in Nürnberg Trainer ist, holten nur die vier Top-Teams mehr Punkte als die Franken (vor dem Anpfiff 1,72 Zähler im Schnitt), die in der Tabelle einen Satz von Rang 18 auf Platz neun gemacht hatten und damit direkt hinter dem BVB rangierten. Auch beim Blick auf die Heim- und Auswärtstabelle war es ein Duell auf Augenhöhe: Beide wurden auf Platz zehn notiert. Während der 1. FC Nürnberg fünf der letzten sieben Bundesligaspiele für sich entscheiden konnte, hatte Borussia Dortmund aus den zurückliegenden drei Partien nur einen Zähler einfahren können. Personalien: Bei den Gastgebern fehlten der Gelb gesperrte Kehl und der erkrankte Rosicky, die durch Kruska und Sahin ersetzt wurden. Außerdem kam Odonkor für den angeschlagenen Buckley ins Team, das weiterhin auf die Verletzten Weidenfeller, Koller und Ricken verzichten musste. Beim ""Club"" musste Pinola auf die ""Strafbank"". Für ihn kam Banovic. Außerdem nicht dabei waren die verletzten Stürmer Daun und Mintal sowie Mittelfeldakteur S. Müller. Die grippekranken Vittek, Nikl und Polak konnten dagegen spielen. Taktik: Auch Meyer passte die Taktik der des BVB an und erweiterte die zuletzt erfolgreiche Dreierkette auf eine Viererlinie mit Reinhardt, der auf der rechten Abwehrseite auf Smolarek traf, sowie Nikl (gegen Amoah) und Cantaluppi im Zentrum und Wolf (links), der im Duell mit dem schnellen Odonkor deutlich unterlegen war. Mnari, der etatmäßig zentral-defensive Mittelfeldspieler, klebte förmlich an Sahin, Polak beschattete Kringe. Lediglich zwischen Banovic, Nürnbergs drittem Mittelfeldspieler, und Kruska lagen zu Beginn viele Meter. Mitte der ersten Halbzeit orientierte sich Kruska auf die halbrechte Seite. Die Spitzen Vittek, Schroth und Saenko trafen auf Dede, Brzenska und Degen. Wörns war meist freier Mann beim BVB. Beide Teams also in einem 4-3-3 und identischer Grundaufstellung. Spielverlauf & Analyse: Der BVB ging mit viel Engagement in die Partie gegen den 1. FC Nürnberg. Schon nach etwas mehr als einer Minute hatten die meisten Zuschauer im SIGNAL IDUNA PARK einen Torschrei auf den Lippen: David Odonkor setzte sich über die rechte Seite durch und spielte einen zielgenauen Pass auf Matthew Amoah. Doch dessen Beinschuss-Versuch gegen Raphael Schäfer aus kurzer Distanz misslang, viel Glück und das Hinterteil des Club-Keepers verhinderten eine frühe Dortmunder Führung. Den BVB schien die frühe Großchance zu beflügeln, die Schwarzgelben probierten es weiterhin über die Flügel. Schon wenig später ließ David Odonkor seinen Gegenspieler Sascha Wolf erneut stehen (15.), schoss den Ball aber aus kurzer Distanz links neben dem Nürnberger Tor vorbei. Doch nachdem es zweimal von rechts nicht geklappt hatte, fand der BVB sein Glück nach 18 Minuten über die linke Seite: Leonardo Dede spielte einen 40-Meter-Pass zielgenau in die Füße von Florian Kringe, der überlupfte Club-Torhüter Raphael Schäfer butterweich und unhaltbar von der Strafraumgrenze aus: 1:0 für den BVB nach 18 Minuten! Kringes vierter Treffer in dieser Saison. Nachdem er schon im März zum Torschützen des Monats gewählt worden war, dürfte er auch wohl mit diesem wunderschönen Treffer wieder an der Abstimmung unter den Fernsehzuschauern teilnehmen. Die schwarzgelbe Freude währte aber nicht lange. Die kompakt stehenden Nürnberger, die sich vorrangig aufs Konterspiel über ihre Stürmer Robert Vittek und Ivan Saenko beschränkten, bekamen in der 29. Minute einen Eckball zugesprochen. Kapitän Mario Cantaluppi brachte das weiße Leder von rechts hoch in den Strafraum, Verteidiger Marek Nikl sprang höher als sein direkter Gegenspieler Amoah und drückte den Ball mit einem Aufsetzer über den Kopf von Nuri Sahin hinweg ins Dortmunder Tor - 1:1, der Augleich für Nürnberg und zugleich das fünfte Gegentor für den BVB in dieser Saison nach einer Ecke. Die Borussen zeigten sich von dem zu dem Zeitpunkt unverdienten und überraschenden Ausgleich des Clubs in der Folgezeit ein wenig verunsichert. Zwar sorgte der starke Dede über die linke Seite noch für einige Offensivaktionen, doch der ""tödliche"" Pass in die Spitze fehlte. Das Fehlen von Tomas Rosicky machte sich bemerkbar, 12:3 führten die Borussen bis zur Pause in der Flanken-Statistik. Doch Zählbares sprang dabei nicht mehr heraus, mit einem 1:1-Unentschieden gingen die 22 Akteure nach 45 Minuten in ihre Kabinen. Nach dem Seitenwechsel begannen die Borussen mit einem neuen Innenverteidiger: Für Markus Brzenska schickte Trainer Bert van Marwijk Nationalspieler Christoph Metzelder aufs Feld. Der BVB nahm die Partie so forsch wie in der ersten Halbzeit auf: Odonkor tanzte wenige Sekunden nach Wiederanpfiff seinen Gegenspieler Wolf aus (46.), schob den Ball aber nur ans Außennetz. Das Spiel nahm nun an Fahrt auf, doch erneut offenbarte sich die Dortmunder Schwäche beim Torabschluss: Innerhalb nur weniger Minuten vergab Matthew Amoah zwei große Chancen. Nach einem Freistoß durch Marc-Andr, Kruska von der halblinken köpfte der Ghanaer den Ball freistehend nur links neben das Nürnberger Gehäuse (56.), auch drei Minuten später konnte er eine Flanke von Dede nicht auf das Tor von Raphael Schäfer lenken. Auch Ebi Smolarek scheiterte wenig später am starken Nürnberger Keeper (64.). Bert van Marwijk reagierte und wechselte Delron Buckley für Amoah ein (67.), Ebi Smolarek rückte nun in die Sturmmitte. Doch es war wieder die ""Allzweckwaffe"" Florian Kringe, der die Schwarzgelben unter den 70.700 Zuschauern im SIGNAL IDUNA PARK zum Jubeln brachte. Nach einem Freistoß von Nuri Sahin (76.) köpfte Kringe den Ball - zur Hälfte touchiert von Gegenspieler Ivica Banovic - vom Elfmeterpunkt aus ins Nürnberger Netz: 2:1- Die mehr als verdiente Führung für den BVB. Kringes zweiter Treffer in der Partie war zugleich das neunte Dortmunder Tor in dieser Saison in der Schlussviertelstunde. Am Ende siegte der BVB verdient und darf nun sich wieder Hoffnungen auf den UEFA Cup machen. Ausblick: Am kommenden Wochenende legt die Liga wegen des Pokal-Endspiels eine kurze Pause ein. Weiter geht es für den BVB am 2. Mai (Dienstag, 20 Uhr) mit dem Auswärtsspiel in Hannover. Nächster Heimgegner ist in 14 Tagen Eintracht Frankfurt. Karten für diese Begegnung können Sie hier wie gewohnt bequem online bestellen.