Dortmund arbeitet an Umstellung auf 4-4-2
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"Erster Tag des Dortmunder Trainingslagers in Göttingen - und das neue Spielsystem steht schon wie eine Eins. Trainer Bert van Marwijk (54) ließ am Montag erstmalig selbst durchblicken: Das 4-3-3 ist wohl Geschichte, der BVB wird in Zukunft ein 4-4-2 praktizieren. ""Sie werden sehen, sagte der Niederländer am Nachmittag im Salon 12 des Teamhotels ""Freizeit In"", ""dass es in den Einheiten zunehmend darum gehen wird, die Mittelfeld-Raute auszuprobieren."" Van Marwijk will das 4-4-2 während der Saison allenfalls noch leicht modifzieren. Zum Beispiel, indem er David Odonkor (22) auf die rechte Außenseite einwechselt und einen der Stürmer links hängend spielen lässt. ""Ich habe jetzt vier starke Angreifer und deshalb mehr Möglichkeiten"", sagt der Coach. Weitgreifende Wechselspiele schließt er aus: ""Trainer können fünf, sechs verschiedene Systeme vermitteln. Aber die Spieler können sie nicht umsetzen. Das ist zu schwierig. Automatismen greifen nicht mehr."" Das Gros der Profis begrüßt die Entscheidung, Borussias Mittelfeld auf Kosten einer Planstelle im Angriff aufzustocken. ""Die Wege im Mittelfeld und in die Spitze werden kürzer"", sagt Florian Kringe (23), den van Marwijk nach seinem Dreierpack gegen Union Berlin als ""Vorbild"" und ""flexiblen Mann mit Auge preist"". Roman Weidenfeller (25) glaubt, ""dass wir mehr Durchschlagskraft entwickeln"". In der vergangenen Saison hatte es Teams wie Mönchengladbach und Leverkusen häufig genügt, Borussias Außenverteidiger in der Defensive zu binden und Odonkor auszuschalten -ùprompt hatten sie Überzahl im Mittelfeld, in der Regel war das Spiel gelaufen. ""Das war wohl so"", gibt Kringe zu. Es ist die Kehrseite des 4-3-3, das vornehmlich dann funktioniert, wenn Außenstürmer gefährlich werden. Auf Delron Buckley (28, 0 Tore) und David Odonkor (1 Treffer) traf dies selten zu. Letzterer, durch die Erfolge als WM-Teilzeitkraft euphorisiert, wird wie seine Auswahl-Kollegen Sebastian Kehl (26) und Christoph Metzelder (25) bis zum 30. Juli urlauben und in Göttingen noch fehlen. Bei Metzelders medial angekündigtem früheren Einstieg in den Trainingsalltag - zum 25. Juli - handelte es sich ergo um ein Missverständnis. ""Die drei Spieler"", sagt van Marwijk, ""haben einen Trainingsplan mitbekommen. Ich gehe davon aus, dass sie fit einsteigen, denn ihnen bleiben nur zehn Tage Zeit."" Am elften Tag (11. August) gibt der BVB in Münchens Allianz Arena den Saison-Startschuss. Die Vorbereitung auf den Knaller des Branchenprimus gegen den aus dem Koma erwachten Patienten BVB muss van Marwijk vorsichtig wie nie dosieren. ""Temperaturen wie im Moment"", sagt er, ""habe ich noch nie erlebt."" 35 Grad Celsius zeigte das Thermometer gestern im Göttinger Jahnstadion an. Umfang und Intensität der Einheiten werden schon seit Tagen heruntergefahren, dafür nehmen Trinkpausen inflationär zu. Die Bandenwerbung für ein Spaßbad passt da ins Bild: ""Hier"", ist im Jahnstadion zu lesen, ""schwitzen Sie in der ersten Reihe."""