BVB schrumpft den Schuldenberg
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Borussia Dortmund ist einen großen Schritt auf seinem Sanierungskurs vorangekommen. Die Aktionäre haben auf einer außerordentlichen Hauptversammlung der vorerst letzten Kapitalerhöhung zugestimmt. Mit einer erdrückenden Mehrheit von 99,94 Prozent gaben die Aktionäre grünes Licht für die Aufstockung des Kapitals um 35 Millionen Euro. Bis zu 17,55 Millionen Aktien mit einem Nennbetrag von 1,00 Euro werden zu 2,00 Euro pro Stück ausgegeben. Um für alle Fälle gerüstet zu sein, ließ sich der Vorstand zudem grünes Licht für weitere Kapitalerhöhungen in den nächsten fünf Jahren geben. Bis zu 21,9 Millionen Euro darf er auf diese Weise auftreiben. Die Geschäftsführung betonte jedoch, dass dies ein ""reiner Vorratsbeschluss"" sei. Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke reagierte erleichtert. ""Damit ist die Sanierung des Klubs abgeschlossen"", kommentierte er die Entscheidung der Aktionäre. Bereits vor zwei Monaten hatte der BVB eine millionenschwere Kapitalspritze vorgenommen. Dadurch waren dem Klub rund 29 Millionen Euro zugeflossen. Anfang Juni war Borussia Dortmund der wichtigste finanzielle Befreiungsschlag gelungen. Die Investmentbank Morgan Stanley gab dem BVB einen Kredit in Höhe von 79,2 Millionen Euro. Den Großteil des Geldes verwenden die Dortmunder für den Rückkauf ihres Stadions. Alleine dadurch sparen sie vier bis fünf Millionen Euro im Jahr. Denn der Zins des Morgan-Stanley-Kredits ist mit rund 5,5 Prozent sehr günstig. Mit der nun beschlossenen Ausgabe neuer Aktien will der BVB auch den Morgan-Stanley-Kredit teilweise ablösen. Dank der zweiten Kapitalerhöhung will der BVB seinen Schuldenberg auf rund 29 Millionen Euro bis Ende des Jahres reduzieren. Ende Dezember 2005 hatte der Verein noch 90 Millionen Euro Schulden. Die Anleger honorieren den Sanierungskurs des BVB. Die Aktie klettert am Dienstag rund drei Prozent auf 2,58 Euro. Seit dem Jahrestief bei 2,00 Euro Mitte Juni notiert Deutschlands einzige Fußballaktie wieder rund 25 Prozent höher. Das dürfte auch an den operativen Fortschritten unter BVB-Chef Hans-Joachim Watzke liegen. Dank deutlich geringerer Kosten durch Spielerverkäufe und geringere Gehaltszahlungen hatte der Bundesligist in der vergangenen Saison 2005/06 (bis 30. Juni) den Verlust vor Zinsen und Steuern (Ebit) von knapp 76 Millionen auf zwölf Millionen Euro gesenkt. Unter dem Strich blieb ein deutlich eingedampfter Jahresverlust von 3,9 Millionen Euro. Dabei stieg der Umsatz um 9,3 Millionen auf 83,2 Millionen Euro. Für das seit Juli laufende Geschäftsjahr stellte Watzke sogar ein positives Ebit von vier Millionen Euro in Aussicht. Ob es soweit kommt, wird nicht zuletzt vom sportlichen Erfolg des BVB abhängen.