Die Vorbereitungen auf den Tag X

Der Countdown für das DFB-Pokal-Spiel in Thannhausen läuft. Und langsam weht ein Hauch von Bundesliga durch das Mindelstadion. Bis die Spieler von Borussia Dortmund am Samstag, 9. September, mit den TSG-Kickern auf den Platz laufen, muss noch viel organisiert werden -ð ganz nach dem Reglement des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). Von der Coaching-Zone bis zum Doping-Test ð- auf die Organisatoren und auch auf die Spieler kommen ungewohnte Aufgaben zu. Noch liegt das Mindelstadion völlig unberührt da. Zwei Tore, grüner Rasen. Die Jugend trainiert. Der Regen tropft vom Dach des Vereinsheims. Von dem großen Spiel ist noch wenig zu sehen ð aber schon zu spüren. Die Organisatoren sind seit dem Tag der Auslosung am 16. Juli mit den Vorarbeiten zum Pokalspiel beschäftigt. Nichts ist wie sonst in der Landesliga -ð hier wird für die deutsche Eliteklasse im Fußball organisiert. Vereinsvorsitzender Gerd Olbrich und weitere Funktionäre mussten sich mit einigen Neuerungen beschäftigen: Coaching-Zone, Doping-Tests, Fan-Busse, Übertragungswagen. ""Dieses Fußballspiel hat für uns eine ganz neue Dimension"", so zweiter Abteilungsleiter Klaus Richter. Mehrmals die Woche trifft man sich im Vereinsheim. Sämtliche Mitglieder werden eingespannt. Die Aufgaben sind verteilt: ""Wir müssen extra für das Spiel Coaching-Zonen anlegen"", verrät Klaus Richter, der zum engsten Kreis der Organisatoren gehört. Bisher standen die Trainer in Thannhausen ohne fest geregelte Begrenzung am Spielfeldrand und motivierten ihre Spieler quer über den Platz. Für den Pokal-Hit muss jetzt eine Zone markiert, Bänke aufgestellt werden. Dort müssen sich Trainer und Ersatzspieler dann während der 90 Minuten aufhalten. TSG-Geschäftsstellenleiter Daniel Häußler telefoniert mehrfach in der Woche mit der Fan-Beauftragten des BVB. Die organisiert für die schwarz-gelben Fans Karten und möchte Informationen über das Stadion. Mit elf Bussen werden die 800 Fans anreisen. Olbrich ist die Schnittstelle zum BVB, ""wenn es um Geschäftliches geht"". Und damit meint er vor allem die Kosten des Spiels: Beispielsweise für die Tribüne, die extra für den Knüller aufgebaut wird und knapp 90 000 Euro kosten wird. Aber die Einnahmen werden geteilt. ""Früher waren die großen Vereine großzügig und haben den Kleinen oft den Gewinn überlassen"", verrät Olbrich. ""Heute schauen die schon aufs Geld."" Neuland für die TSG-Verantwortlichen ist auch das Thema Doping. Hier müssen ebenfalls die Vorgaben des DFB umgesetzt werden. Im Vereinsheim muss ein Doping-Kontroll-Raum eingerichtet werden: WC, Waschbecken und eine Liege ð das darf nicht fehlen. Dort werden Zrzte vom DFB nach der Pokal-Partie drei Spieler testen: zwei Aktive und einen Reservespieler, die zuvor ausgelost wurden. Eine Wartezone brauchen sie, damit die ausgelosten Kicker nicht noch schummeln können. ""Wir waren am Anfang schon verunsichert, weil wir vorher nie so was hatten"", sagt Iris Emmerling, Physiotherapeutin der Thannhauser Spieler. Sie habe zahlreiche Listen vom DFB bekommen, welche Medikamente die Spieler einnehmen dürfen und was alles unter Doping fällt. Und sie befragte alle Spieler, hat deren Medikamente dokumentiert und wiederum in Listen an den DFB geschickt. ""Die Jungs sind topfit und nehmen nur prophylaktisch Magnesium und Calcium"", berichtet Emmerling, die bei jedem Training und Fußballspiel dabei ist, um im Verletzungsfall gleich zu handeln. ""Wir haben jetzt schon ein paar Geheimrezepte angewendet, damit die derzeit verletzten Spieler bis zum 9. September wieder fit sind."" Eine weitere Herausforderung wird auch der Medienansturm sein, der auf den kleinen Thannhauser Fußballplatz zukommt. ""Das wird alles ganz schön eng"", sagt Olbrich und meint damit nicht den Zeitplan. Denn das Fußballspiel wird vom Bayerischen Rundfunk für die ""Sportschau"" aufgezeichnet. ""Die haben sich mit mehreren Übertragungswagen angekündigt. Ich weiß noch gar nicht, wo die eigentlich Platz haben sollen."" So viel Interesse überregionaler Medien ist neu für den Verein, da will man nichts falsch machen. Denn am 9. September soll alles perfekt sein. Dann wird das Mindelstadion dank der Tribünen zu einer Arena. Zwei Tore, grüner Rasen.