Hoffnung auf das große Pokal-Wunder
- Geschrieben von http://www.reviersport.de
- Hauptkategorie: Borussia
- Kategorie: Borussia_Sonstige
- Zugriffe: 1648
Erfolgstrainer, so könnte sich Oliver Schmid, der Coach der TSG Thannhausen, durchaus bezeichnen, auch wenn er diesen Beinamen selbst ablehnt. Der gerade einmal 28 Jahre alte Student betreut seinen Heimatverein schon im vierten Jahr von der Bank aus und kann in diesem Zeitraum auf einen Aufstieg und nun den Einzug in die erste Hauptrunde des DFB-Pokals zurückblicken: ""Angefangen habe ich als Spielertrainer, doch nachdem wird direkt in meinem ersten Jahr den Sprung in die Landesliga, die mit der Verbandsliga bei ihnen zu vergleichen ist, geschafft haben, wollte ich mich nur auf eine Sache konzentrieren."" Mit Erfolg, denn im Moment ist der Junggeselle nicht nur in Thannhausen gefragt, ""es ist schon der pure Wahnsinn, wie viele Interview-Anfragen ich bekomme. Natürlich macht das Spaß, nur auf Dauer wäre es trotzdem nichts für mich."" Immerhin muss er ""zwischendurch"" ja auch noch seine Truppe auf den großen Tag am Wochenende einstellen: ""In erster Linie geht es für uns darum, ein achtbares Ergebnis zu erzielen, auch wenn man immer davon träumt, die ganz große Sensation zu schaffen."" Bei dieser kleiner Hoffnung setzt Schmid vor allem auf den Teamgeist seiner Elf, aber auch auf die individuellen Fähigkeiten einzelner Spieler. Wie zum Beispiel Torhüter Sebastian Steidle, der sich in zwei Tagen bestimmt nicht über fehlende Arbeit beklagen wird: ""Er kommt aus der Jugendabteilung des FC Augsburg, ist gerade 20 Jahre alt, hat aber das Potenzial höher zu spielen."" Flachsend fügt er hinzu: ""Nach der Verletzung von Bernd Meier suchen die Dortmunder einen zweiten Torhüter, vielleicht kann er sich ja empfehlen."" Das hat Stefan Selig nicht mehr nötig: ""Er ist spielt seit über 20 Jahren bei uns, ist die tragende Säule im Mittelfeld und die Seele der Mannschaft. Er dürfte am Samstag am coolsten sein, zumal er ganz früher einmal ein Jahr bei 1860 München agiert hat."" Auch Angreifer Mio Stijepic kann eine klangvolle Vergangenheit aufweisen, selbst wenn hinter seinem Ex-Klub eine II steht: ""Er ist vor zwölf Monaten von den Schalker Amateuren zu uns gekommen und wirklich ein schneller Stürmer, der ideal für Konter geeignet ist."" Hinzu kommt im hinteren Bereich Mario Tischel, der Kapitän und Innenverteidiger, ""der bei uns der Fels in der Brandung sein wird."" Einen weiteren Schub soll von der Kulisse kommen, immerhin werden rund 11.000 Zuschauer die Begegnung verfolgen, ""fast doppelt so viele Personen wie Thannhausen Einwohner zählt."" Davon gibt es in dem Ort 6000. Die sollten seit der Auslosung das Spektakel aber stets in ihren Grenzen erleben: ""Es kam nie die Überlegung auf, nach Augsburg zu wechseln, selbst wenn wir dort mehr hätten einnehmen können."" Das große Geld ist ohnehin nicht die Welt der TSG. Schmid: ""Als wir gegen den Regionalligaaufsteiger Ingolstadt nach Elfmeterschießen in die DFB-Pokalrunde eingezogen sind, hat jeder Spieler ein paar 100 Euro bekommen, das war es. Der Rest der 60000 Euro, die das Fernsehen jedem Verein zahlt, wird in die Verbesserung der Infrastruktur des Vereins gesteckt."" Für den Trainer war vor der Auslosung nicht der FC Bayern der Wunschkontrahent: ""Die Münchner bestreiten in der Nähe öfter Freundschaftsspiele, außerdem kann man von hier aus recht schnell die Allianz-Arena erreichen. Der BVB ist zum ersten Mal hier, das ist schon etwas Besonderes."" Und darum hatte es den 28-Jährigen zwischenzeitlich doch etwas in den Füßen gejuckt, gegen die Borussen für ein paar Minuten nicht auf der Trainerbank zu sitzen, sondern sich selbst mit Christian Wörns oder Nelson Valdez zu messen: ""Na klar, der Gedanke kam schon auf, wurde aber letztendlich verworfen."" Nicht die Fete, die nach dem Abpfiff steigen wird: ""Im Anschluss an die Partie wird hier eine tolle Feier abgehen, gerade wird das Festzelt aufgebaut. Dazu sind alle herzlichst eingeladen, natürlich auch die Dortmunder."" Und vielleicht kann er sich dann wirklich Erfolgstrainer nennen, weil die winzige Hoffnung der Sensation bekanntlich erst zuletzt oder sogar gar nicht stirbt.