´Zorc: Es gibt keine Trainer-Diskussion´

Die Schonzeit für Borussias Profis ist beendet. Sportdirektor Michael Zorc nimmt sie vor dem DFB-Pokalspiel gegen Hannover 96 am Dienstag (19.30 Uhr) in die Pflicht und fordert: ""Ich will von ihnen bis dahin nichts mehr hören und lesen, sondern eine engagierte Leistung sehen."" So aggressiv und laut wie nach dem Spiel gegen Bochum hat man Sie bisher selten erlebt... Michael Zorc: Mich ärgert maßlos, dass die Mannschaft es nicht schafft, ihre Leistung abzurufen. Wir spielen gegen einen Gegner, der am Boden liegt und verunsichern uns von Beginn an selbst mit leichtfertigen Fehlern. Das ist für mich unverständlich. Nein, absolut nicht. Alle haben schon wesentlich besser gespielt. Ein Pienaar zum Beispiel hat in der Champions League 25-mal erstklassige Leistungen abgeliefert, ebenso Dede, Kringe und wie sie alle heißen. Ein Sprinter, der normalerweise 10,0 Sekunden läuft und heute bei 11,5 Sekunden gestoppt wird, muss sich auch über die Gründe hinterfragen. Christian Wörns hat unmittelbar nach dem Abpfiff gerügt, die von Vereinsseite in die Mannschaft getragene öffentliche Kritik mache die Arbeit der Mannschaft nicht leichter... Solche Aussagen stehen Spielern nicht zu. Das ist eine Alibi-Suche, die ich nicht akzeptieren kann. Sie sind dazu da, gut Fußball zu spielen, und das tun sie nicht. Sie sollten einfach nach Hause gehen und darüber nachdenken, wie sie bessere Leistungen abrufen können. Einige spielen einfach zu phlegmatisch und investieren zu wenig. Es kann nicht sein, dass uns Bochum läuferisch überlegen ist und wir uns mit unglaublichen Fehlern selbst im Wege stehen. Ich erwarte gegen Hannover eine Reaktion in Form einer guten Leistung. Das ist ein ungemein wichtiges Spiel für uns alle. Wohl auch für die Stimmung im aufgeregten Umfeld. Die Unzufriedenheit der Fans lässt sich nun nicht mehr überhören... Ich kann die Leute doch verstehen. Wir brauchen keinen Debattier-Verein, jeder muss sich auf seine eigentlichen Aufgaben konzentrieren. Deshalb will ich bis Dienstag von den Spielern nichts mehr lesen und hören, sondern auf dem Rasen eine engagiert spielende und kämpfende Mannschaft sehen. Das haben Bert van Marwijk und ich am Samstag deutlich gemacht. Um auch das an dieser Stelle klar zu stellen: Es gibt keine Trainer-Diskussion. Die würde nur von Ursachen ablenken. Hier ist die Mannschaft gefragt und gefordert, kein anderer.