Das Duell der Top-Torhüter

Jens Lehmann ist Deutschlands unumstrittene Nummer eins. Sein Vertreter im Nationalteam heißt Timo Hildebrand, dessen Status von Fachleuten jedoch heftig angezweifelt wird. Zur Nummer drei im deutschen Tor hat der Bundestrainer zunächst Robert Enke erkoren. Doch die beiden mit Abstand besten Keeper in der Fußball-Bundesliga heißen Roman Weidenfeller und Markus Pröll. Beide treffen am Samstag direkt aufeinander, wenn Borussia Dortmund bei der Frankfurter Eintracht gastiert. Zum ersten Mal seit dem achten Spieltag steht der Frankfurter Stammkeeper wieder zwischen den Pfosten. Nach 34 Tagen Zwangspause sagte er dem kicker-Sportmagazin (Donnerstag-Ausgabe): ""Ich bin topfit. Da ich überhaupt nichts mehr von der Verletzung spüre, stellt sich die Frage eigentlich gar nicht, wer am Samstag spielen wird."" Vertreter Oka Nikolov hat in den letzten beiden Spielen gegen Bielefeld und Bochum sieben Gegentreffer hinnehmen müssen. Bis dato hatte die Eintracht eine der besten Abwehrreihen der Liga. Mit einem kicker-Notenschnitt von 2,38 führt Markus Pröll seit vielen Wochen die Liste der Top-Torhüter an. In den ersten acht Bundesligaspielen hatte er unter anderem drei Elfmeter abgewehrt. Mit einer Quote von 82 Prozent abgewehrter Torschüsse liegt der 27-Jährige auch in der von der Bundesliga-Datenbank erstellten Torhüterstatistik weit vorn. Nur der Wolfsburger Simon Jentzsch (84%) kommt auf einen noch besseren Wert. Während Torhüter wie Kahn, Hildebrand oder Enke mit Werten um die 60 Prozent im unteren Drittel liegen, pirscht sich Roman Weidenfeller (74%) wieder nach vorn. Er hatte in den meisten Spielen wenig zu tun und konnte sich deshalb selten so auszeichnen wie bei den Siegen in Stuttgart oder Bremen. Der notenbeste Torhüter der beiden letzten Spielzeiten wird seinen Spitzenplatz nicht kampflos preis geben: In der kicker-Rangliste zog er an Schäfer und Wiese vorbei und ist jetzt mit einem Notenschnitt von 2,65 Zweiter - hinter Pröll (2.38). Am Samstag also kommt es zum direkten Aufeinandertreffen - was bei den Eintracht-Fans unschöne Erinnerungen weckt. Vor einem Jahr, bei der 0:2-Niederlage des BVB, war Weidenfeller Dortmunds Bester und verhinderte mit seinen Paraden einen Frankfurter Kantersieg. Im Spiel zuvor, am 4. Oktober 2003, hieß der ""Adler"", der durch den Riederwald flog, Roman Weidenfeller: Er allein rettete seiner Mannschaft einen knappen 1:0-Auswärtssieg (Tor: Reina). Die Folgen einer Wurzelbehandlung hat Zahn-Patient Weidenfeller darüber hinaus auskuriert. Er sagt: ""Wenn alles normal läuft, gewinnen wir in Frankfurt.""