´Berlin-Punkte zurückholen!´

Als hätte es Berlin, Aachen, Bielefeld, Bochum oder Hannover nicht gegeben. Mit Dreck verschmierten Gesichtern, aber locker und gelöst nach einer intensiven Trainingseinheit, marschierten die BVB-Profis am Donnerstag Mittag zum Duschen in die Kabine. Als ob sie von Zentnerlasten befreit wären. Denn das nächste Spiel findet auswärts statt, am Samstag in Frankfurt. Auswärts - das weckt Erinnerungen an Stuttgart, Cottbus, Bremen... ""Ich weiß auch nicht, woran es liegt"", rätselt Florian Kringe, ""vielleicht setzen wir uns vor den Heimspielen zu sehr unter Druck, vielleicht wollen wir zu viel?"" Auch wenn er es nicht laut ausspricht, freut auch er sich auf das Gastspiel am Main, ""weil wir auswärts bislang immer ganz ordentlich gespielt haben"". Auch Trainer Bert van Marwijk hat eine gewisse Vorfreude bei seinen Spielern auf die Reise nach Frankfurt registriert. ""Aber ich bin damit nicht ganz einverstanden"", sagt der Niederländer. Gleichwohl bringt er Verständnis auf für diese Denkweise: ""Wenn man jeden Tag liest, man hat einen Heimkomplex, ist das nicht einfach."" Er kommt nochmals auf die 1:2-Pleite gegen Berlin zu sprechen und sagt: ""Auch nach den schlechten ersten 15 Minuten habe ich keine Verunsicherung festgestellt. Und es spricht für sich, dass Roman in der zweiten Halbzeit fast keinen Ball auf sein Tor bekommen hat. Obwohl wir alles dafür tun, schießen wir zu Hause zu wenig Tore."" Hier sind die Stürmer angesprochen. ""Wir müssen versuchen, den Druck von ihnen zu nehmen"", sagt Roman Weidenfeller: ""Ich wünsche ihnen jeweils einen Treffer."" - ""Dieser Druck"", ergänzt van Marwijk, ""kommt aber nicht von innen, sondern von außen. Wir können das nicht ändern und tun alles, was gut für sie ist. Den Rest aber müssen sie selber machen."" Vielleicht so wie in Bremen, wo Frei traf, als Valdez auflegte. Der Trainer stärkt seinen Angreifern den Rücken, lobt den einsatzfreudigen Valdez, pusht Frei (""Er wird immer besser"") und sagt über Smolarek: ""Wir wissen, was er kann."" Sein Fazit: ""Je mehr wir aber darüber reden, desto größer wird das Problem."" ""In Frankfurt"", kündigt Alex Frei forsch an, ""müssen wir uns die Punkte zurück holen, die wir gegen Berlin verloren haben."" Mit dem Gegner haben sich Mannschaft und Trainer intensiv auseinandergesetzt, van Marwijk spricht von zwei Teams, die ""in ähnlicher Organisation"" aufeinander treffen, denn es ist müßig darüber zu diskutieren, ob die offensiven Außen Streit und Takahara dem Mittelfeld oder dem Angriff zuzuordnen sind: ""Spielen die Frankfurter so wie immer, haben beide Mannschaften in der Innenverteidigung einen freien Mann."" Kommt die Eintracht am Samstag mit zwei echten Spitzen, ""dann sind wir im Mittelfeld mit einem Mann mehr"". Letztlich aber ist auch dies Kaffeesatz-Leserei. Van Marwijk: ""Es geht um uns. Wir müssen stark und selbstbewusst sein.""