´Röber: Gut gearbeitet - Pienaar hofft´

Das achttägige Trainingslager in Marbella ist beendet. ""Wir haben gut gearbeitet und Fortschritte gemacht"", bilanzierte Jürgen Röber vor dem Abflug die Woche in Andalusien. Samstag steigt beim Blitzturnier in Düsseldorf die Generalprobe, Ernst wird es am Freitag, 26. Januar (20.30 Uhr) gegen Bayern München. Es ist wie nach jeder Vorbereitung: Man geht mit einem guten Gefühl in die Rückrunde. Eine ähnliche Aufbruchstimmung, wie sie von Funktionären, Trainern und Spielern im ""Westin La Quinta Golf Ressort"" und auf dem Trainingsgelände des ""Paradise of Football"" ausgerufen wurde, war schon im Sommer in Göttingen diagnostiziert worden. Ebenso in den beiden letzten Winter-Trainingslagern in der Türkei oder vor drei Jahren - damals unter Matthias Sammer und an gleicher Stelle wie diesmal. Das Ende kennt jeder. Jetzt soll - natürlich - alles anders werden. Beim BVB hat nach einer alles in allem verkorksten Hinrunde und der Zra Bert van Marwijk mit Jürgen Röber eine neue Zeitrechnung begonnen: Neuer Trainer, neue Ansprachen, neue Übungs-Inhalte, neue Philosophien. Ob auch Spiele und Ergebnisse besser werden, darüber gibt schon die ""englische Woche"" mit den Duellen gegen Bayern, in Mainz und gegen Stuttgart erste Aufschlüsse. Als lobenswert bewertete Röber das Engagement der Profis. In der Tat war jeder bemüht, sich zu zeigen und trotz Wehwehchen die Zähne zusammenzubeißen. Wie beim 3:3 gegen Hertha BSC die angeschlagenen Degen, Dede oder Sahin. Im Grundlagenbereich hat die Mannschaft die von keinem Fußballer besonders geschätzte Grobarbeit ohne großes Knurren verrichtet, in ihrem taktischen Verhalten registrierte Röber deutliche Verbesserungen. ""Im Mittelfeld wurde schneller nach vorn gespielt und der Rhythmus gewechselt. Auch bei Ballverlust müssen sich alle in Bewegung setzen und die Positionen doppeln. Das hat gegen Hertha BSC noch besser funktioniert als zuletzt. Diese Spielweise kommt meinen Vorstellungen schon näher"", urteilte Röber. Nuri Sahin in der defensiven Schaltzentrale und Marc Kruska mit einer sehr engagierten Präsentation auf der rechten Seite meldeten Ansprüche an, und zur allgemeinen Überraschung spielte sich auch Steven Pienaar ins Blickfeld. ""Er war mit der Gesamtsituation unzufrieden und hat sich Gedanken gemacht, den Verein zu verlassen"", verriet Röber. Nun scheint der Südafrikaner in der Rolle hinter den Spitzen erste Wahl zu sein. Röber bestätigte: ""Steven ist einen Schritt weiter gekommen. Er hat nach vorn gute Bälle gespielt und sich in den Zweikämpfen geschickt verhalten."" Allerdings fielen sich auch einige Schatten auf die entscheidende Vorbereitungsphase. Röber empfindet es als ""ärgerlich, dass einige überhaupt nicht oder sehr wenig trainieren konnten."" Wie Sebastian Kehl, Christian Wörns, Alex Frei, Ebi Smolarek, Nelson Valdez und zuletzt auch Lars Ricken. Martin Amedick musste wegen seiner Sprunggelenkverletzung sogar das Trainingslager abbrechen. Noch hofft Röber, dass sich ein Großteil der Rekonvaleszenten bis nächsten Freitag einsatzbereit meldet, aber er schmiedet vorsorglich bereits Notpläne. Die neue Harmonie trübte zudem Ebi Smolarek, der in Interviews seine Unzufriedenheit formulierte und offenbar so einen Wechsel zu provozieren gedenkt. ""Wenn er das glaubt, dann geht er in die falsche Richtung. Auf diesem Ohr bin ich total taub"", reagierte Sportdirektor Michael Zorc unwirsch. Auch Röber lässt sich nicht erweichen und sagt deutlich: ""Ich kann nicht mit zwei Stürmern in die Serie gehen. Da wird es dir als Trainer bei jedem Zweikampf schlecht."" Unter dem Strich überwiegen indes die positiven Erkenntnisse. Welchen Wert sie haben, nach dem Spiel gegen den FC Bayern wird man mehr wissen.