´BVB - Fans waren echt klasse´

Als er anderthalb Stunden nach dem Schlusspfiff endlich den Heimweg antreten durfte, da wird sich Alexander Frei wahrscheinlich gefragt haben, was an Freitagabend schwieriger war: Das Erzielen von zwei Toren oder der folgende Interview-Marathon. Letztendlich egal, denn genossen hat er beides. Auch weil gleich im ersten Rückrundenspiel seine Vorhersage, ""im Jahr 2007 werden die Zuschauer einen ganz anderen BVB erleben"", eintraf. Gesagt, getan. Für den Schweizer zudem ganz logisch: ""Ich glaube ganz einfach an diese Mannschaft und den Verein."" Vor zwei Tagen zudem an sich selbst: ""So ein Doppelpack gegen die Bayern ist schon etwas Schönes, auch weil ich bei diesen Treffern gezeigt habe, dass ich sehr beweglich bin, denn die Tore fielen nicht nach Standards."" Sie waren der Grundstein für den Erfolg, ""den wir in der Kabine schon ganz ausgiebig gefeiert haben."" Ein Sieg mit einem besonderen Stellenwert: ""Ich bin kein Freund von Statistiken, dennoch haben sie eine gewisse Aussagekraft. Und die besagt, wir haben die zweitjüngste Mannschaft der Bundesliga."" Mit seinen 27 Jahren liegt der Nationalspieler selbst über dem Durchschnitt, ebenso wie seine Einsatzfreude, der aber körperlich die Grenzen aufgezeigt wurde: ""Ich hatte leider wieder Schmerzen in der Achillessehne."" Die Jürgen Röber zur Auswechslung veranlassten, mit völliger Zustimmung des Angreifer: ""Warum soll ein angeschlagenes Pferd auf dem Platz bleiben, wenn draußen ein gesundes mit den Hufen scharrt."" Jenseits der Seitenlinien gab es noch mehr positive Eindrücke: ""Die Fans waren echt klasse."" Zum ersten Mal durfte der im Sommer aus Frankreich ins Revier transferierte Knipser erleben, wie die Anhänger das Stadion in einen Hexenkessel verwandelten, mit ein Anreiz, der ihn einst dazu bewegte, den schwarz-gelben Dress überzustreifen. Sehr zur Freude von Roman Weidenfeller, der zu bedenken gab: ""Jeder weiß, dass man im Fußball solche Glücksmomente braucht. Darum ein Riesenlob für Alexander, der ganz befreit aufgespielt hat, wie einige andre auch."" Unterschwellig wird da der Trainerwechsel angesprochen, zu dem sich der Matchwinner selber nicht äußern wollte, obwohl bekannt ist, dass er und Bert van Marwijk nicht die dicksten Freunde waren: ""Dazu sage ich nichts, denn jeder hat eine Verpflichtung gegenüber sich selbst."" Die heißt bei ihm: Treffer markieren, achtmal hat er diesen Arbeitsnachweis in dieser Saison schon angetreten.