Ein Fest mit Zwischentönen

"Es war ein eindrucksvolles Spiel - und ein ebenso eindrucksvoller Rahmen. 81 000 Zuschauer erlebten am Freitag Abend im Signal Iduna Park ein echtes Fußball-Fest - wenn auch mit ernsten Zwischentönen. Dafür sorgte die Fan-Abteilung, die am Vorabend des Holocaust-Gedenktages ein imposantes Zeichen gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit setzte. Fans verschiedener Nationalitäten zogen unter dem Applaus von den Tribünen unmittelbar vor dem Anpfiff mit Flaggen aus aller Welt ins Stadion ein - beobachtet auch von zahlreichen prominenten Gästen wie Franz Beckenbauer oder DFB-Präsident Theo Zwanziger. Eine lautstarke Einstimmung auf die Rückrunde bot zuvor die ""Blue Man Group, die ab März das Metronom-Theater in Oberhausen bespielt und mit einer witzigen, eigens zusammen gestellten Fußball-Choreographie, im wahrsten Sinne des Wortes die Fans zusammentrommelte. Nicht nur die Anhänger auf den Tribünen, sondern auch die Spieler des BVB scheinen sie damit wachgerüttelt zu haben. Weitgehend friedlich verlief der Auftakt der Bundesliga-Rückrunde aus Sicht der Polizei. Schon im Vorfeld überprüfte sie einen Bus mit so genannten ""Ultra""-Fans von Bayern München, die als gewaltbereit gelten. Gegen elf der 48 überprüften Personen besteht ein bundesweites Stadionverbot. Deshalb landeten die Betroffenen ""zur Gefahrenabwehr"" vorübergehend im Polizeigewahrsam. Weitere Gruppen von ""Problemfans"" wurden angesprochen und von Einsatzkräften begleitet. Nach dem Spiel nahm die Polizei in der Innenstadt vier Dortmunder fest, die am Stadtgarten einen Münchener Anhänger aus Norddeutschland geschlagen und ihm ein Bayern-Trikot geraubt hatten. Insgesamt wurden acht Personen vorläufig fest- und 24 in Gewahrsam genommen. 29 verkehrsbehindernd geparkte PKW wurden abgeschleppt."""