Dortmund gewinnt Spaß an neuem Trainer
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"Es war nach Mitternacht, als Christoph Metzelder mit einem Trolley im Schlepptau entspannt vor der Nord- und einem Teil der Westtribüne des Signal Iduna Parks entlang schlenderte. Ständig gestoppt durch ungläubige Fans mit Fotohandys im Anschlag. Eine symbolträchtige Szene nach Dortmunds 3:2 gegen die Bayern am Freitagabend: Den dicken Hals der Anhänger hatten die Profis therapiert. Neue Diagnose: kollektive Gänsehaut. 40 Tage zuvor, nach dem 1:2 gegen Leverkusen, mussten die Borussen das Stadion noch durch den Hinterausgang verlassen. Das eigene Publikum erzürnte derweil vor der Nordtribüne: ""Wir ham die Schnauze voll! Jürgen Röber, der sein Liga-Comeback nach 1028 Tagen Abstinenz gab, hat in Dortmund viel erreicht - und doch nichts. Der neue Trainer (""Ich habe gehofft, dass es wie immer ist, wenn ich hier bin: Dortmund gewinnt!"") konnte Begeisterung wecken, ein Portfolio an Gruppierungen zu einer leidenschaftlichen, aggressiven Einheit mit hierarchischen Ansätzen formen und trotz der Umstellung vom 4-3-3 auf ein 4-4-2 das Flügelspiel beleben. Indiz: Linksverteidiger Dede, der in der Hinrunde Verstecken gespielt hatte, bereitete erstmals in seiner Bundesliga-Karriere zwei Tore in einem Spiel vor. Röber: ""Genau diese Flankenläufe habe ich von ihm und Philipp Degen eingefordert!"" Offenbar zumindest punktuell mit Erfolg. Trotz des Triumphes gegen scheinüberlegene Bayern (53 Prozent gewonnene Duelle, 57 Prozent Ballbesitz) bleibt es aber beim Fünf-Punkte-Rückstand auf einen UEFA-Cup-Rang. Roman Weidenfeller, der am Freitag vor den Augen von Bundestorwarttrainer Andreas Köpke ungewohnte Mängel gezeigt hatte, gab Einblicke in das Team-Innenleben: ""Wir haben uns geschworen, am Mittwoch in Mainz nachzulegen. Das wird genauso schwer wie gegen Bayern München!"" Weidenfeller spricht über den Schwur bewusst in der Tffentlichkeit. Vielleicht will er daran erinnern, dass der BVB seit Sommer 2005 nach einem gewonnen Heimspiel nur dreimal auch in der folgenden Auswärtspartie siegte. Die wird Dortmund übrigens ohne Christian Wörns, Sebastian Kehl und Ebi Smolarek absolvieren müssen. Letzterer zog sich einen Oberschenkel-Faserriss zu - drei Wochen Pause. Alexander Frei, am ""Frei-Tag"" an allen BVB-Toren beteiligt, pausierte gestern wegen Achillessehnen-Schmerzen. Der überragende Schweizer, Landsmann Degen sowie Metzelder sind Profiteure des Trainerwechsels. ""Unter Röber genießt Frei jene Wertschätzung, die er verdient"", schrieb selbst die BVB-Homepage. Metzelder sinnierte gar: ""Ich weiß nicht, wann es mir zuletzt so großen Spaß gemacht hat, für den BVB zu spielen."""