´Endlich über dem Tabellen-Strich´

Endlich! Der BVB 2 steht nach einem gerechten 1:1 gegen Union Berlin nicht mehr auf einem Abstiegsplatz. Nun haben es die Borussen in den letzten beiden Spielen selbst in der Hand, den Klassenverbleib in der Regionalliga zu sichern. ""Endlich stehen wir in der Tabelle nach Monaten enormen Erfolgsdrucks in der Tabelle wieder über dem Strich, der zwischen Nichtabsteigern und Absteigern steht,"" so Trainer Theo Schneider. Heinz Keppmann schien in den ersten Minuten nach dem Abpfiff im Stadion Rote Erde dringend einen Magenbitter zu benötigen. Einen dreifachen sogar. Auch dem Abteilungsleiter der Amateure war nicht so sehr das Spiel der eigenen Mannschaft, vielmehr der Verlauf der Partie zwischen dem VfL Osnabrück und Holstein Kiel kräftig an die Nerven gegangen. Kiel führte bis zur 76. Minute mit 2:0, der BVB bangte derweil um das 1:1, weil Union Berlin in der Schlussphase immer stärker aufkam. Die Borussen drohten entscheidenden Boden gegenüber Kiel, dem größten Konkurrenten im Kampf um den Klassenverbleib, zu verlieren. Doch dann löste sich alles in schwarz-gelbes Wohlgefallen auf. Besser in Rauch, denn Keppmann zündete direkt nach der Pressekonferenz aus purer Freude eine dicke Zigarre an. Denn Kiel kassierte in Osnabrück in der Schlussphase noch drei Treffer, der BVB 2 zog mit dem Remis gegen Berlin dank des besseren Torverhältnisses sogar noch an den Holsteinern vorbei. ""Wenn wir jetzt ausschließlich auf uns schauen und die Spiele gegen die Absteiger aus Wilhelmshaven und Leverkusen gewinnen, dann werden wir es packen,"" so Keppmann. Die jungen Borussen, die auf keine Verstärkungen aus dem Profi-Stall zurückgreifen konnten, zeigten, dass sie trotz des großen Erfolgsdrucks guten Fußball spielen können. Das galt für die ersten 45 Minuten, als der Ball gut lief und sich gleich mehrere Torchancen ergaben. Die erste Gelegenheit zur Führung bot sich jedoch den Gästen, die vor allem in der Abwehr Spieler mit preußischem Gardemaß aufgeboten hatten. Mit einer Glanzparade verhinderte jedoch Borussen-Schlussmann Marcel Höttecke einen scharf geschlagenen Freistoß von Union-Kapitän Bönig (3.) und war auch beim Nachschuss von Patschinski zur Stelle. Doch die Borussen ließen sich nicht beirren, hielten vor allem spielerisch dagegen. Da Lars Ricken als erfahrener Spieler hinter den Spitzen am Samstag nicht zur Verfügung stand, versuchten die Borussen, vorwiegend über die Außen (rechts Akgün und Saka, links Kohlmann und Vrzogic) das Angriffsspiel aufzuziehen. Eine schöne Aktion von Saka, der einen weiten Pass auf Vrzogic spielte, führte in der 40. Minute zur 1:0-Führung der Borussen durch Omerbegovic, der beim Treffer zwei Berliner geschickt ausspielte. Nach dem Seitenwechsel nahmen jedoch die Berliner das Heft in die Hand. Eiskalt ließen sich die Borussen beim Ausgleichstreffer durch Patschinski (54.) auskontern. Vor allem deshalb, weil Marcel Großkreutz in der entscheidenden Situation den Torschützen für einen Moment außer Acht ließ. Schneider setzte trotz der Kieler Führung am Ende nicht alles auf eine Karte und war am Ende - wie alle Beteiligten - mit dem Remis zufrieden. BVB 2: Höttecke - Akgün, Hünemeier, Njambe, Kohlmann - Saka (73. Senesie), Großkreutz (68. Nöthe), Vrzogic - Solga - Tztekin, Omerbegovic Tore: 1:0 Omerbegovic (40.), 1:1 Patschinski (54.) Zuschauer: 834.