´Fan kann mit neuntem Platz prima leben´
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Ein versöhnliches Ende hat sie genommen, diese Horrorsaison, in der die Leidensfähigkeit aller Schwarzgelben auf eine harte Probe gestellt wurde. Zwar hat die Borussia am letzten Spieltag noch einmal verdient verloren und den Einzug in den UI-Cup verpasst. Weil dieser nach einer solchen Spielzeit aber einem mittleren Skandal gleichgekommen wäre, kann man als Fan aber mit dem letztlich herausgesprungenen neunten Platz prima leben. Dass ausgerechnet der HSV jetzt in diesen Wettbewerb eingezogen ist, gleicht zwar ebenfalls einem kleinen Skandälchen, aber so richtig stören wird das praktisch niemanden. Denn da gibt es da ja noch etwas, das allen Borussen seit letzter Woche ein Dauergrinsen auf das Gesicht zaubert und auch die Partie in Leverkusen überlagerte: Der VfB Stuttgart ist Meister. Die Blauen sind es nicht. Endgültig und unwiderruflich. Während in Dortmund nun Witze über EierSCHALEN und SCHALENtiere Hochkonjunktur haben, ist in Gelsenkirchen maximal das Bier schal. Dass das Schicksal den ungeliebten Nachbarn am Samstag doch noch einmal am Titel schnuppern ließ, sorgte im Gästeblock des Leverkusener Stadions zwar für allerhand Nervosität und Anspannung, gehörte zur Dramatik irgendwie dazu. Und weil sie die Partie gegen Bielefeld gewinnen konnten, wissen die Blauen jetzt auch gültig, wann und gegen wen sie diese Meisterschaft vergeigt haben. Da mögen sie das Derby noch so sehr herunterspielen. Überhaupt sind es befremdliche Töne, die man da aus Gelsenkirchen vernimmt. Die große Ruhrgebietssolidarität wird ausgerechnet dort eingefordert, wo man noch vor kurzem die Borussia in Liga Zwei zu schießen gedachte und jede Niederlage des BVB frenetisch bejubelte. Vor allem die Danksagung der Blauen an Borussias siegreichen Kontrahenten im Titelkampf 1992 hat man in Dortmund nicht vergessen, wenngleich es verständlich ist, dass man sich auf der Gegenseite diesbezüglich in Verdrängung übt. In ""Danke Stuttgart""-Laune dürfte dort zumindest heute niemand mehr sein. Doch man sieht sich halt immer zweimal im Leben. Und überhaupt: Was soll denn das Lamento? Das Ruhrgebiet war sich in diesem Titelkampf doch sogar überraschend einig: Ob Bochum, Essen oder Dortmund, es war überhaupt keine Frage, wem die Herzen zuflogen - oder eben nicht. All jenen jedenfalls, die das ganze Jahr über unter blauweißen Arbeitskollegen gelitten haben, ist die Abschlusstabelle der Bundesliga eine große Genugtuung. Die nächsten Wochen, wenn der liebe Kollege das Büro betritt, wird er es immer wieder zu hören bekommen, ob gesummt oder gesungen: ""Ein Leben lang keine Schale in der Hand""