Nur ein Punkt Rückstand auf Rang zwei
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Nach dem Fehlstart mit den deutlichen Niederlagen gegen Duisburg und Schalke ist Borussia Dortmund zurück in der Erfolgsspur. Dank der beiden Siege gegen Cottbus und Rostock ist der BVB wieder auf Tuchfühlung zu den oberen Tabellenregionen. Spielerisch aber hat die Mannschaft noch viel Luft nach oben. ""Gegen einen Gegner, der mit dem Rücken zur Wand steht, konnte man aber auch nicht viel mehr erwarten"", relativierte Sportdirektor Michael Zorc und gab ehrlich zu: ""Wir haben kein gutes Spiel gemacht. In der zweiten Halbzeit war es ein Gewürge."" Wer die Zusammenfassung des Spiels am Samstag Abend im ""Aktuellen Sportstudio"" sah, bekam den Eindruck vermittelt, nur Hansa hätte Fußball gespielt und Chancen über Chancen vergeben. Hier wurde ein verzerrtes Bild gezeichnet. Zwar gab auch Zorc zu, dass ""Rostock 2:0 hätte führen können"", denn die beiden Chancen durch Agali (Doppelpfostentreffer in der 19. Minute) und Kern (Ziegler lenkte das Geschoss an die Querlatte, 32.) hatten sicherlich eine andere Qualität als die Möglichkeiten der Borussen durch Valdez (5., 24., 61.), Federico (13.), Klimowicz (38.) sowie Petric, der in der 84. Minute freistehend nach einem Solo verzog, doch allesamt hätte aus ihnen ein oder mehrere Treffer resultieren können. Fazit bei 8:4 Chancen und dem ""goldenen Tor"" durch Federico in der 76. Minute: Der Sieg war glücklich, aber bestimmt nicht unverdient. Zorc: ""Wir hatten das glücklichere Ende für uns. Wenn du nach oben kommen willst, musst du solche Spiele gewinnen."" [B]Tabellensituation:[/B] Der Sieger der Partie Karlsruhe gegen Stuttgart kann den BVB am Sonntag Abend noch von Platz zehn verdrängen, andererseits ist bei einem Auswärtssieg der Bayern mit zwei Toren Differenz beim HSV auch noch Rang neun möglich für den BVB, der - was viel wichtiger ist - den Anschluss wieder hergestellt hat an die oberen Plätze. Mit sechs Punkten aus vier Spielen liegt Borussia nur einen Punkt hinter dem Zweiten VfL Bochum. [B]Statistik zum Spiel:[/B] Nur die Zahl der Torschüsse (24:15) sprach für Rostock. Ansonsten war es ein sehr ausgeglichenes Spiel. Ballbesitz und Zweikampfgewinn waren nahezu identisch verteilt, auch das Eckballverhältnis (5:6) ausgeglichen. Bei den Torchancen (8:4) verzeichnete der BVB ein sattes Plus. Weitere Daten zum Spiel finden Sie hier. [B]Stimmen & Hintergründe:[/B] Mannschaftskapitän Christian Wörns sprach von einem ""kampfbetonten, hektischen Spiel"" und erklärte: ""Wir haben dagegen gehalten, es in der ersten Halbzeit aber versäumt, eine unserer drei großen Chancen zu nutzen, Dann wäre vielleicht etwas mehr Ruhe ins Spiel gekommen."" So aber kennzeichneten Umständlichkeit und Ungenauigkeit die Dortmunder Vorstöße. ""Wir haben die Bälle im Mittelfeld und im Angriff nicht lange genug gehalten"", bemängelte Zorc. Aber es gab auch eine Reihe positiver Erkenntnisse. Giovanni Federico überzeugte als Einfädler und Vollstrecker auf der ""Zehn"" (siehe Story), Florian Kringe ist aus dieser Elf nicht mehr weg zu denken. Selbst wenn es spielerisch beim Allrounder nicht so läuft, ist er aufgrund seiner Athletik, seiner Wucht, seiner Bereitschaft, Zweikämpfe zu führen (niemand suchte in Rostock mehr Duelle als er) und der Fähigkeit, diese in der Mehrzahl auch zu gewinnen (in Rostock 53%, teamintern Rang drei) ein unverzichtbarer Faktor. Marc Ziegler, der im Test gegen Stuttgarter Kickers und im Pokalspiel gegen Magdeburg nervös wirkte und deshalb Schwächen zeigte, überzeugte in den Partien gegen Cottbus und Rostock nicht nur als sicherer, Ruhe ausstrahlender Schlussmann, er brillierte auch mit einem phantastischen Reflex bei Kerns kernigem Schuss. ""Es läuft. Wenn ich meinen Beitrag zum Sieg leisten kann, um so besser"", sagt Ziegler. Und mit Blick auf die Situation nach dem Fehlstart merkt er an: ""Es war das erwartet schwere Spiel. Wir haben uns aus dem Schlamassel wieder heraus gezogen, und jetzt schauï wir mal, wie wir die Bremer ärgern können."" Und hinten hat sich Markus Brzenska festgespielt. Seit Thomas Doll beim BVB Trainer ist, war Brzenska acht Mal dabei. Sechs Mal spielte Borussia mit Brzenska zu Null, in den beiden anderen Partien gab es insgesamt drei Gegentreffer. In Rostock gewann der groß gewachsene Abwehrspieler 57% seiner Zweikämpfe - und zog sich bei einem Duell mit Agali einen Wunde auf der Nase zu, die getackert werden musste. Auch wenn er optisch nicht ganz so frisch aussah, durfte ""Brenner"" für sich feststellen: ""Ich denke, ich habe einen guten Eindruck hinterlassen.""