Aufwertung des Liga-Pokals
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Die Deutsche Fußball Liga (DFL) überlegt, ab der übernächsten Saison den Liga-Pokal aufzuwerten und aus dem Vorbereitungsturnier im Sommer einen Wettbewerb zu konstruieren, der in etwa dem DFB-Pokal gleichkommt. Entsprechende Denkmodelle bestätigte Liga-Vorstand Holger Hieronymus dem Sport-Informations-Dienst (sid): `Als Liga-Verantwortliche sind wir natürlich aufgefordert, unsere Wettbewerbe zu optimieren.ï Ursprünglich wurde der Liga-Pokal als Einladungsturnier eines japanischen Sponsors in kleinen Stadien außerhalb der Bundesligastädte ausgetragen, um den Profifußball auf die Dörfer zu bringen. Später bemächtigte sich wegen des zunehmenden Erfolges der Deutsche Fußball-Bund (DFB) des Formats und machte die Teilnahme der Top-Mannschaften am Sommerturnier zur Vorbereitungszeit zur Pflicht. Derzeit wird versucht, den Investitionsruinen in Düsseldorf und Leipzig zusätzliche Einnahmemöglichkeiten zu verschaffen. Noch sind alle Ideen Gedankenspielereien, die erst von den Profivereinen diskutiert und genehmigt werden müssen. Angedacht wird allerdings, unter Beibehaltung der vier Spieltage das Teilnehmerfeld von sechs auf 16 Vereine auszuweiten. Die Planspiele sehen die 15 Erstligisten, die nicht abgestiegen sind, sowie den Meister der 2. Liga vor. Als ideales Endspieldatum wird bereits der zweite Weihnachtstag ins Visier genommen. Bei den Überlegungen, wie der neue Wettbewerb außer durch vermehrte TV-Gelder attraktiv aufgepäppelt werden kann, ist ein Gedankengang in der Diskussion, der zweischneidig ist. Es wird überlegt, dem Sieger einen Startplatz im UEFA-Pokal einzuräumen. Das würde allerdings automatisch bedeuten, dass die Bundesliga langweiliger würde: Außer den zweieinhalb Champions League-Plätzen - der Dritte muss bekanntlich in die Qualifikation - wäre nur noch der Kampf um Platz vier interessant. Der fünfte und sechste Startplatz wären dann für den DFB-Pokalsieger und eben den Gewinner des Liga-Cups reserviert. Angesichts des Abo-Meisters Bayern München keine Perspektive, die Spannung verspricht. Hieronymus: `Ich wiederhole: Das sind Gedankenspielereien, deren Für und Wider mit den Vereinen noch ausdiskutiert werden muss. Aber wenn wir einen Wettbewerb aufwerten wollen, muss das Ziel jenseits der Finanzen auch sportlich lohnend sein.ï Eine Teilnahme am Strohhalm-Cup, wie der UI-Pokal intern spöttisch genannt wird, reicht da nicht. In anderen Ländern besteht dieser Pokal, der nur Profimannschaften vorbehalten ist, seit langem. Allerdings ist dort der nationale Pokal, an dem auch Amateurmannschaften teilnehmen dürfen, fast zur Bedeutungslosigkeit verkommen. Deshalb stehen die Profivereine vor einer heftigen Diskussion: Wer nach Länderspielen, Champions League, UEFA-Pokal, UI-Cup, Bundesliga, DFB-Pokal aus einem Sommerpokälchen zum Aufwärmen noch einen ernsthaften Wettbewerb machen will, schwächt und entwertet die bestehenden Konkurrenzen. Die Liga ist um diese Diskussion nicht zu beneiden.