Er bekam Schläge, weil der HSV verlor
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Die Ränge waren voll besetzt, das Publikum in der AOL Arena verfolgte angespannt die Bundesliga-Partie HSV gegen Borussia Dortmund. Kurz vor dem Schlusspfiff lagen die Hamburger aber mit 2:3 zurück. Als in der 94. Minute auch noch das Tor zum 2:4 fiel, sahen zwei HSV-Fans rot. Sie droschen auf einen jubelnden BVB-Anhänger ein. Angeklagt sind die Brüder Christian (35) und Jan L. (26). Seit gestern müssen sich die Monteure vor dem Amtsgericht Altona verantworten. Die Männer mit den kurzen Haaren wollen sich nicht zu den Vorfällen des 25. März 2006 äußern. ""So, wie das dargestellt wird, war das nicht"", sagt Christian L. nur. Für Tobias B. (31) endet das Spiel im Krankenhaus. Eigentlich ist er schon auf dem Weg aus dem Stadion, doch als er in der 94. Minute Jubel hört, kehrt der BVB-Fan auf die Tribüne zurück. Genau wie die Angeklagten trägt er keine Fan-Kleidung. ""Ich riss jubelnd meine Arme hoch. Auf einmal drehte sich vor mir jemand um und schlug mir wortlos die Faust ins Gesicht"", schildert er. Obwohl der Angreifer einen Kopf kleiner ist, bringt er den Marketing-Mitarbeiter per Kopfnuss zu Fall. Als er am Boden liegt, tritt ihm ein zweiter Mann in die Seite. Tobias B. erleidet unter anderem eine Prellung des Jochbeines und kann eine Woche nicht arbeiten. Der Prozess wird Dienstag fortgesetzt. Neben einer Strafe des Gerichts kann es für die Brüder auch eine Strafe des HSV geben. Denn: Wer in der AOL Arena eine Straftat begeht, muss mit Stadionverbot von ein bis fünf Jahren rechnen. Derzeit müssen deswegen knapp 80 Fans draußen bleiben.