Borussia Dortmund steht erstmals seit vier Jahren wieder im Viertelfinale des DFB-Pokals: Der Deutsche Meister setzte sich im Achtelfinale beim Zweitliga-Tabellenführer Fortuna Düsseldorf nach Elfmeterschießen mit 5:4 (0:0, 0:0, 0:0) durch. Dabei hatte der BVB 90 Minuten lang in Unterzahl agieren müssen. Weidenfeller parierte gegen Bröker, Perisic verwandelte den letzten Elfer.
Durch ein ausgeklügeltes Vorverkaufssystem hatten es die Fortunen geschafft, dass tatsächlich nur etwas mehr als zehn Prozent der Karten an BVB-Fans gingen. Unter den 54.000 Zuschauern waren die Schwarzgelben also nominell deutlich in der Unterzahl - und das nach einer halben Stunde auch auf dem Rasen, als Owomoyela wegen wiederholten Foulspiels die Ampelkarte sah. Doch die Mannschaft kompensierte dies mit einer ungeheuren Laufbereitschaft, allen voran der überragende Großkreutz, zwang die Fortuna in die Verlängerung und schnürte sie dort phasenweise in der eigenen Hälfte ein. Doch der erlösende Treffer wollte nicht fallen. So ging es ins Elfmeterschießen.
" "Die Stimmung auf den Rängen kochte schon zu Beginn der Partie, kein Wunder, wurde die Partie in Düsseldorf doch als ""Spiel des Jahres"" angekündigt. Auf dem Platz gab hingegen zunächst der BVB den Takt an und verzeichnete schon nach drei Minuten die erste Chance: Barriosï Kopfball nach Großkreutzï Flanke von links stellte Ratajczak im Düsseldorfer Tor allerdings nicht vor Probleme, genauso wie Kubas Kopfball von der rechten Seite fünf Minuten später nach einer schönen Löwe-Flanke. Der BVB blieb die spielbestimmende Mannschaft in der Esprit-Arena, hatte es gegen tief stehende Düsseldorfer aber schwer, einen Weg vor das Tor zu finden. So wurden immer wieder die Außenpositionen mit Piszczek und besonders Löwe auf links bedient, die scharfe Flanken vor das Tor brachten.
Die Fortuna versuchte es ihrerseits immer wieder mit blitzschnellem Umschaltspiel und schnell vorgetragenen Kontern, die die Verteidigung der Schwarzgelben zunächst aber nicht in größere Not brachten. Auf der anderen Seite blieb der BVB gefährlich. Zunächst hielt Ratajczak Kehls Schuss von der Strafraumgrenze (20.), dann drehte er Lewandowskis Distanzschuss aus knapp 30 Metern so gerade noch um den Pfosten (25.). Zwei Minuten später fing der Düsseldorfer Keeper ein feines Kuba-Zuspiel Zentimeter ab, bevor Lewandowski es erreichen konnte ab. Im Gegenzug gab es dann aber für Weidenfeller Gelegenheit sich auszuzeichnen: Düsseldorfs Beister hatte vom rechten Strafraumeck abgezogen, Borussias Nummer eins lenkte den Ball über die Latte.
In der 35. Minute spielten die Düsseldorfer erneut einen vielversprechenden Konter, bei dem Rösler frei auf Weidenfellers Kasten zulief. Owomoyela kam zu spät, und da der Innenverteidiger bereits die Gelbe Karte gesehen hatte, blieb Schiedsrichter Gräfe keine andere Wahl, als die Nummer 25 mit Gelb-Rot vom Platz zu schicken. Den fälligen Freistoß konnte Weidenfeller glänzend parieren.
Die Borussia, die nun gut eine Stunde in Unterzahl agieren musste, kam kurz vor der Pause dann nochmals zu einer guten Gelegenheit: Lewandowski steckte am Strafraum mustergültig auf Barrios durch, der eigentlich nur noch abziehen musste, aber etwas zu lange brauchte und schlussendlich den Ball vertändelte (44.).
Fortuna hatte in der Halbzeitpause offensichtlich die Scheu verloren und versuchte von nun an, selbst das Spiel zu machen. In den ersten fünf Minuten der zweiten Hälfte musste Weidenfeller drei gefährliche Schüsse auf seinen Kasten parieren, hatte aber bei keinem davon Probleme. Nach 55 Minuten war es dann Rösler, der von halbrechts abzog, aber auch hier hielt der BVB-Keeper sicher.
Borussia kämpfte sich in dieses Spiel. Und hielt die Fortuna durch die taktischen Umstellungen (Dreierkette) meist vom Tor fern. Bis zur 69. Spielminute, als der eingewechselte Dum von links in den Strafraum zog, zwei Borussen aussteigen ließ, aber an Hummels hängen blieb.
Danach schien der BVB den ""Owomoyela-Schock"" endgültig überstanden und sich in der neuen Formation gefunden zu haben. Es entwickelte sich ein wahrer ""Pokal-Fight"", in dem beide Teams den Weg nach vorne suchten, aber insgesamt zu ungenau und unglücklich agierten. Perisic kam für Barrios und Kringe für den entkräfteten Löwe.
Und in der Verlängerung war gerade eine Minute gespielt, als Weidenfeller sich das erste Mal auszeichnen musste: Mit einem glänzenden Reflex lenkte er Jovaniovicï Kopfball aus sieben Metern noch über die Latte. Kurze Zeit später versuchte Piszczek eine Flanke im eigenen Strafraum zu klären. Auch hier war Weidenfeller zur Stelle, lenkte den Ball noch an den Pfosten (98.). Die Fortuna war danach aber stehend K.O.. Ratajczak konnte gegen Kringe klären (107.), Kuba und Gündogan retteten wiederum sechs Meter vor dem Tor gemeinsam im Getümmel gegen Dum und Jovanovic (111.).
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