Borussia Dortmund kam bei Paris St. Germain nicht über ein 0:0 hinaus und darf sich somit in der Europa League keinen Ausrutscher mehr leisten, soll die Chance auf das Überstehen der Gruppenphase gewahrt bleiben. Der BVB hatte lange Zeit gegen furios aufspielende Franzosen seine Mühe, hätte in der Schlussphase aber trotzdem das rassige und temporeiche Duell fast für sich entschieden.
PSG-Coach Antoine Kombouar, brachte im Vergleich zum 1:1-Unentschieden in Dortmund zwei neue Spieler: Ceara und Clement erhielten den Vorzug vor Jallet und Makelele. Dortmunds Trainer Jürgen Klopp hingegen vertraute derselben Elf, die am vergangenen Sonntag in der Bundesliga mit 2:0 in Mainz triumphiert hatte.
" "Paris preschte gleich zu Beginn forsch los und schnürte die Dortmunder in den Anfangsminuten in deren Hälfte ein. Die Franzosen gingen hohes Tempo und zeigten teilweise sehenswerte Kombinationen, allerdings hielten die Westfalen sowohl läuferisch als auch technisch mit. Folgerichtig kam PSG nur zu einigen Halbchancen durch Sessegnon (9.) und Nen, (10.). Dies änderte sich aber nach 18 Minuten, als Erdinc aus vier Metern unbedrängt über die Latte köpfte.
Der BVB hielt sich hinten meist schadlos, nach vorne kamen die Klopp-Schützlinge lange Zeit jedoch nicht über Ansätze hinaus. Die gelegentlichen Konter wurden entweder zu kompliziert ausgespielt oder es fehlte an Zug zum Tor. Deshalb hatte der Pariser Schlussmann Edel zunächst nicht viel zu tun. Weidenfeller hatte dagegen mehr Betrieb vor sich, eingreifen musste er indes auch nicht. Dennoch: PSG war agiler, zielstrebiger und hatte die besseren Möglichkeiten (Erdinc, 32.).
Drei Minuten später gab schließlich Hummels ein erstes Lebenszeichen der Gäste ab. Der 21-Jährige köpfte nach einem Freistoß von Sahin aus fünf Metern rechts vorbei. Weil auch Nen,s Direktabnahme aus 17 Metern danebenging (40.) und auf der Gegenseite Edel Kagawa zuvorkam (44.), ging es torlos in die Kabinen.
Jürgen Klopp überraschte zum Seitenwechsel mit der Hereinnahme von Blaszczykowski. Die Einwechslung des Polen war dabei nicht die Überraschung, vielmehr die Tatsache, dass Piszczek raus ging und Großkreutz fortan den Rechtsverteidiger gab. Ansonsten änderte sich nicht viel: Paris war aktiver, setzte sich in der gegnerischen Hälfte fest und erarbeitete sich fleißig Einschussgelegenheiten. Doch Erdinc köpfte zuerst drüber (48.), ehe er im Eins-gegen-eins an Weidenfeller scheiterte (51.).
Wie in Hälfte eins hatten die Franzosen den besseren Start erwischt, konnten ihre Dominanz jedoch nicht aufrecht erhalten. Der BVB kam zurück und gab durch Barrios eine erste Duftmarke ab (54.). Damit hatte es sich aber auch schon wieder an gelungenen Angriffen der Westfalen, die sich in der 65. Minute bei Weidenfeller bedanken mussten: Der 30-Jährige Schlussmann hatte spektakulär im Eins-gegen-eins gegen Erdinc geklärt und somit einen Rückstand verhindert.
Die Partie hatte inzwischen etwas an Qualität eingebüßt, auch weil die Akteure dem hohen Tempo Tribut zollen mussten. Dennoch blieb es ein rassiges Match, in dem Kagawa fast die Dortmunder Führung besorgt hätte, doch Edel wehrte einen fulminanten Schuss des Japaners ab (74.).
In den Schlussminuten drehten sich die Rollen vollends: Plötzlich drängte der BVB nach vorne und roch an der Führung, doch der mittlerweile eingewechselte Lewandowski (80.), Bender (81.) und Großkreutz (87.) waren zu ungenau. In der Schlussminute spielte sich PSG-Schlussmann Edel ins Rampenlicht: Der 24-jährige Armenier rettete bei einer Doppelchance sowohl gegen Lewandowski als auch gegen Kagawa und sorgte so für den Punktgewinn seiner Mannschaft.
Paris St. Germain muss wieder am kommenden Sonntag in der französischen Liga ran. Dann kommt Olympique Marseille in die Hauptstadt. Die Dortmunder sind ebenfalls am Sonntag in Hannover gefordert. In der Europa League wird es für beide Mannschaften wieder am 2. Dezember ernst. PSG empfängt dann Sevilla, während die Borussen Karpaty Lwiw zu Gast haben und dort unbedingt gewinnen müssen.
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