Olympique Marseille - Borussia Dortmund 3:0 (1:0)

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So ein Pech! Borussia Dortmund hat das erste Auswärtsspiel in der UEFA Champions League deutlich verloren. Am zweiten Spieltag der Gruppenphase unterlag der Deutsche Meister bei Olympique Marseille mit 0:3 (0:1). Die Franzosen führen die Gruppe F mit der optimalen Ausbeute von sechs Punkten aus zwei Spielen an und profitierten dabei vom Pech der Dortmunder Innenverteidiger. Dabei waren die Borussen auch in diesem Spiel die deutlich bessere Mannschaft.

Offiziell 40.000 Zuschauer im ausverkauften, aber augenscheinlich nicht bis auf den letzten Platz gefüllten Tribünen des Stade V,lodrome, sahen eine Mannschaft, die Fußball spielte, und eine, die Tore schoss. Ayew und Remy bestraften Fehler von Subotic und Hummels eiskalt. Und als Schiedsrichter Eriksson dann auch noch ein Elfmetergeschenk verteilte, das Ayew dankend annahm, war die Partie 20 Minuten vor dem Ende mit 3:0 entschieden. Zuvor waren vorne sechs hochkarätige Chancen nicht genutzt worden, so dass der BVB erstmals seit 2003 (damals in Sochaux) wieder ein Auswärtsspiel im Europapokal verlor.

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Beide Mannschaften begegneten sich zunächst aus einer 4-2-3-1-Grundordnung. Bei eigenem Ballbesitz agierten Kagawa und Götze im offensiven Mittelfeld fast direkt nebeneinander, auch Großkreutz zog es nach innen, so dass die nachrückenden Außenverteidiger Platz für Vorstöße hatten. Gegen den Ball stellte der BVB zwei fast in einem Halbkreis angeordnete Viererlinien. Die zweite Reihe bildeten Götze (rechts) und Großkreutz auf den Außenpositionen, Bender und Kehl komplettierten diese in der Mitte. Kagawa gesellte sich dann zu Lewandowski, um die Zuspiele des Gegners früh zu stören. Mit dieser Taktik hielten die Borussen Ball und Gegner meist weit weg vom eigenen Tor. Früh stellte Marseille um auf ein 4-1-4-1. Doch Gefahr entstand zunächst nur nach individuellen Patzern wie in der 20. Minute, als Subotic beim Versuch, sich aus der Abwehrkette zu lösen und den ballführenden Franzosen zu attackieren ausrutschte. Remy hatte Zeit und Platz, passte genau in den Lauf von Ayew, der aus 16 Metern abzog und Weidenfeller mit einem platzierten Linksschuss ins rechte Eck keine Abwehrchance ließ.

Dieser Rückstand war gleich doppelt bitter, denn abgesehen von einem Strohfeuer zwischen der 6. und 8. Minute, als nach Morels Flanke für Lucho Gonzalez das 1:0 auf dem Fuß lag, dieser aber freistehend in zentraler Position über den Ball trat, und Diawaras Kopfball nach einer Ecke, hatten die Schwarzgelben das Spiel eigentlich ganz gut im Griff. Nach einem langen Ball musste Torwart Mandanda Kopf und Kragen riskieren (8.). Und unmittelbar vor dem 0:1 besaß der Deutsche Meister gleich zwei Mal die Möglichkeit, selbst in Führung zu gehen.

Zunächst nahm Götze einen langen Ball von Schmelzer mit der Brust an, ließ im Strafraum Verteidiger NïKoulou aussteigen, scheiterte mit seinem Drehschuss aber am glänzend reagierenden Mandanda (19.). Und auch beim Nachschuss war Marseilles Torhüter auf dem Posten.

Es blieb bis zur Pause ein offenes Spiel. Nach Schmelzers Ecke hielt Piszczek den Fuß hin und stellte Mandanda vor eine weitere Bewährungsprobe. Hummels nahm den abgewehrten Ball volley und setzte ihn knapp über das Tor (36.). Auf der anderen Seite stand Torschütze Ayew plötzlich halblinks blank, doch Weidenfeller konnte dessen Schuss aus 14 Metern parieren (36.).

Unmittelbar nach dem Seitenwechsel hatten die gut 2.000 BVB-Fans mehrfach den Torschrei auf den Lippen. Zunächst wurde Kagawa, als er vom Elfmeterpunkt abziehen wollte, noch vom Ball getrennt (46.), und dann hatte Götze zwei Mal die Chance, den Ausgleich zu erzielen. Hummels erkämpfte sich am linken Flügel den Ball, Großkreutz flankte butterweich nach innen, Diarra verlängerte mit dem Kopf auf Götze, der blitzschnell reagierte, aber mit seinem Schussversuch am Pfosten scheiterte (50.). 60 Sekunden später erneut ein dicker Patzer von Marseilles Hintermannschaft, der Götze freie Bahn verschaffte. Der Borusse ließ noch einen Abwehrspieler aussteigen, scheiterte aber an Torhüter Mandanda, der den Winkel geschickt verkürzte.

Es war ein leidenschaftlicher Kampf, den die Schwarzgelben ablieferten. Doch sie schlugen sich selbst. Hummels köpfte einen langen Ball der Franzosen genau in den Lauf von Remy, der eiskalt abzog und am chancenlosen Weidenfeller vorbei zum 2:0 traf (62.). Doch damit nicht genug. Kurze Zeit später ließ sich Piszczek auf der rechten Abwehrseite einen sicher geglaubten Ball abluchsen, und den folgenden Zweikampf im Strafraum zwischen Kehl und Remy bewertete Schiedsrichter Eriksson als Foulspiel. Der Franzose war nach der leichten Berührung theatralisch gefallen. Ayew verwandelte das Geschenk vom Elfmeterpunkt zum 3:0 (69.).

Es spricht für die Schwarzgelben, dass sie trotz des hoffnungslosen Rückstands weiter nach vorne spielten. Artistisch geriet Mandandas Parade gegen Periscï Kopfball nach Kubas Flanke (70.). Beide waren neu im Spiel, auch Barrios kam noch. Er brachte einen Abpraller nach Suboticï Freistoß nicht im Kasten unter. Die Abseitsfahne war aber auch oben (75.). Auch er hatte anschließend Alu-Pech, als er mit einem Kopfball die Querlatte traf (88.). 10:5 lautete am Ende das Chancenverhältnis - zugunsten des Verlierers...

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