Arsenal FC - Borussia Dortmund 1:2 (1:1)

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Borussia Dortmund hat durch den ersten Auswärtssieg auf englischem Boden seit über 17 Jahren die Tabellenführung in der Gruppe F der UEFA Champions League übernommen: Am 3. Spieltag siegte der Vorjahres-Finalist durch Tore von Henrik Mkhitaryan und Robert Lewandowski beim FC Arsenal mit 2:1 (1:1). Nach 93 aufregenden Minuten durfte auch Jürgen Klopp auf der Tribüne jubeln.

Vor 60.011 Zuschauern im ausverkauften Emirates Stadium entwickelte sich nach Mkhitaryans Führungstreffer nach einer Viertelstunde eine hochklassige Partie mit zahlreichen packenden Strafraumszenen, in der Giroud kurz vor Halbzeitpause der aufgrund des Spielverlaufs gerechte 1:1-Ausgleichstreffer gelang. Neun Minuten vor dem Ende schoss Lewandowski die Schwarzgelben erneut in Führung - und bescherte 5.000 mitgereisten BVB-Fans einen traumhaften Abend in London.

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Während die rund 5.000 (!) BVB-Fans von Beginn an den Ton angaben auf den Rängen und für eine großartige Atmosphäre sorgten, übernahm auch die Mannschaft nach knapp zehn Minuten das Kommando auf dem Rasen und verzeichnete bis Mitte des ersten Durchgangs etwas mehr Ballbesitz als Arsenal und 4:0 Torschüsse, ehe ein Kopfball von Koscielny erstmals für Gefahr sorgte vor dem Tor von Weidenfeller. Vorausgegangen war ein Freistoß unmittelbar vor der Strafraumgrenze fast auf Höhe der Grundlinie, den Hummels gegen den durchgebrochenen Giroud verursachen musste. Der hatte sich zuvor mit einem Bodycheck gegen Schmelzer auf dem rechten Flügel ungeahndet vom schwedischen Schiedsrichtergespann durchgesetzt (22.).

Zu diesem Zeitpunkt führte der BVB schon mit 1:0. Reus, der nach elf Minuten den ersten gefährlichen Torschuss abgefeuert hatte, nachdem Hummels den Ball erobert und Blaszczykowski seinen Mitspieler in Position gebracht hatte, schien einen vielversprechenden Angriff mit einem nicht ganz exakten Pass auf Lewandowski vertändelt zu haben. Doch Reus setzte gegen Ramsey energisch nach, nahm dem Waliser die Kugel ab und brachte sie nun doch zu Lewandowski. Der leitete weiter zu Mkhitaryan, und der Armenier traf mit einem überlegten wie platzierten Flachschuss aus etwa 16 Metern zur Führung für den BVB (16.).

Mit dem Rückstand gab Englands Tabellenführer die anfängliche Zurückhaltung auf, und es entwickelte sich ein offenes, temporeiches Spiel mit Torszenen auf beiden Seiten. Nach knapp einer halben Stunde tauchte Wilshere vor Weidenfeller auf, der vor Arsenals Angreifer an den Ball kam und diesen anschoss. Der Ball sprang ins Toraus. In höchster Not musste dann Schmelzer klären - Rosicky nahm aus 20 Metern Maß, und der Dropkick wäre unhaltbar für Weidenfeller unten rechts eingeschlagen, wenn nicht Hummels goldrichtig gestanden wäre und auf der Torlinie klären konnte (38.).

Arsenal kam drei Minuten später zum Ausgleich: Sagna flankte von rechts Richtung Elfmeterpunkt. Weidenfeller erwartete den Ball, doch auch Subotic ging ran, fälschte die Kugel leicht ab, die nun unkontrollierbar wurde für Weidenfeller. Giroud war der Nutznießer und knallte den Abpraller zum 1:1 in die Maschen (41.).

Der BVB erwischte auch im zweiten Durchgang den besseren Start und ließ Ball und Gegner laufen. Das war taktisch wie spielerisch eine ganz reife Leistung der Schwarzgelben - zumindest bis zum gegnerischen Sechzehner. Nach 65 Minuten brachte Buvac mit Hofmann und Aubameyang für Mkhitaryan und Blaszczykowski zwei frische Offensivkräfte. Die Botschaft war klar: Mit einem Punkt war der BVB zu diesem Zeitpunkt nicht zufrieden. Doch das dritte Tor der Partie schossen beinahe die Gastgeber: Der eingewechselte Cazorla traf in der 69. Minute die Querlatte. Das passte durchaus ins Bild. Auch wenn Borussia das Spiel weitgehend kontrollierte, waren die Gastgeber insgesamt torgefährlicher.

Und sie suchten in der Schlussviertelstunde - ähnlich wie schon im ersten Durchgang - entschlossen den Weg nach vorn. Rosicky fädelte die Angriffe nun aus der Sechser-Position ein. Die Kräfteverhältnisse verschoben sich nun wieder zugunsten der Gunners, die im strömenden Regen auf das 2:1 drängten. Doch das Tor fiel auf der anderen Seite: Aubameyang sah den startenden Großkreutz, der vom rechten Flügel eine präzise Flanke auf den über links heranstürmenden Lewandowski schlug. Der Pole verwandelte aus vollem Lauf volley ins kurze Eck - und rannte dann in die BVB-Kurve, um sich von den Fans feiern zu lassen (82.).

Mit Sokratis für Reus wollte Borussia den Sieg ins Ziel bringen. Arsenal nun mit zwei Stürmern (Bendtner) - und mit wütenden Attacken. Doch Schwarzgelb spielte auch drei Minuten Nachspielzeit souverän runter.

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