Zorc will nicht mehr nachbessern

Sie hörten sich das neue, nachgebesserte Angebot von Borussia Dortmund an und versprachen, die Offerte eingehend zu prüfen. ""Das ist normal"", sagt BVB-Sportdirektor Michael Zorc (43). Auf ein wochenlanges Pokerspiel, das die Verantwortlichen von Stade Rennes dazu nutzen könnten, bei entsprechend günstigem WM-Verlauf die Ablösesumme des Schweizer Nationalstürmers Alexander Frei (27) nach oben zu treiben, will sich Zorc jedoch unter keinen Umständen einlassen. Gegenüber dem kicker bekräftigte er gestern, Mittwoch, noch einmal, dass Dortmund eine ""zeitnahe Entscheidung"" erwarte. Zeitnah heißt, noch in dieser Woche. ""Entweder nehmen die Franzosen unser Angebot an, oder sie lehnen es ab"", betont Zorc, ""wir werden es nicht mehr nachbessern."" Gut vier Millionen Euro soll der BVB geboten haben, Rennes schwebt nach gesicherten Informationen eine um mindestens 1,5 Millionen Euro höhere Ablöse vor - die Olympique Marseille, ebenfalls interessiert, offenbar zu zahlen bereit ist. KGaA-Geschäfsführer Hans-Joachim Watzke (46) sieht in Frei eine ideale Verstärkung, ""er ist immer da, wo es brennt"", würde dem Transfer aber nur zustimmen, wenn er sich für eine ""vertretbare Summe"" darstellen ließe. Freis Verpflichtung müsse auch ""ökonomisch sinnvoll"" sein, schließlich soll der am Mittwoch mit der amerikanischen US-Investmentbank Morgan Stanley abgeschlossene Kreditvertrag über 79,2 Millionen Euro nicht als Aufforderung zu neuen finanziellen Drahtseilakten verstanden werden. Von dem Geld - für das Morgan Stanley ""stadionbezogene Sicherheiten"" (Ticketing, Namensrechte) erhielt - werden die bisher sich noch in Fremdbesitz befindenden Anteile am Stadion (51,2 Prozent) zurückgekauft und 21,7 Millionen Euro Altschulden abgelöst. Dass der ""Signal Iduna Park"" noch in dieser Woche wieder zu 100 Prozent Borussia Dortmund gehören wird, wertete Watzke als ""epochales Ereignis"". Im Rahmen einer Pressekonferenz bezeichnete er die Sanierung der Borussia gestern als ""weitestgehend abgeschlossen"". Am Ende dieses 16 Monate dauernden Prozesses habe sich die wirtschaftliche Situation grundlegend geändert. ""Wir sind weder klamm noch sind wir der Schuldenkrösus der Liga"", beteuerte er. Noch im Februar 2005 sei die Lage ""desolat"" gewesen, ""damals"", erinnert sich Watzke, ""gab es keinen, der bereit war, 1000 Euro bei uns zu investieren."" Finanzgeschäftsführer Thomas Treß rechnete hoch, dass Dortmund zum 31.Dezember 2006 voraussichtlich eine Stadionfinanzierung von 125 Millionen Euro und ""maximal 29 Millionen Euro operative Verbindlichkeiten"" belasten würden.