Ex-Boss Niebaum weist Vorwürfe zurück

Der ehemalige Präsident und Geschäftsführer des börsennotierten Bundesligisten Borussia Dortmund, Gerd Niebaum, bestreitet den Vorwurf der Misswirtschaft. Die wesentlichen Punkte des seit eineinhalb Jahren laufenden Sanierungskonzepts wie die Wandlung der Verbindlichkeiten in Eigenkapital, die Kapitalerhöhung und der Stadionrückkauf stammen nach eigener Aussage von ihm selbst. Der im Dezember 2004 als Sanierer zum BVB gekommene Wirtschaftsprüfer Jochen Rölfs habe die Instrumente aus dem Niebaum-Konzept abgekupfert, um sich ""auf meine Kosten einen Namen zu machen"", wird Niebaum zitiert. Er selbst habe das Konzept gemeinsam mit dem damaligen BVB-Geschäftsführer Michael Meier und der Münchner Managementberatung Metrum im November 2004 den Vereinsgremien vorgestellt. Auf der Hauptversammlung der Borussia Dortmund GmbH und Co. KGaA am 28. November soll nach Informationen des Focus ein Prüfbericht vorgestellt werden, der Ex-Präsident Niebaum weitgehend entlastet. Im Auftrag des BVB-Aufsichtsrates hat die Düsseldorfer Anwaltsgesellschaft Raupach & Wollert-Elmendorff geprüft, ob gegen die ehemalige Geschäftsführung gemäß Aktiengesetz Schadenersatzansprüche geltend gemacht werden können. Der Bericht empfiehlt, keine juristischen Maßnahmen zu ergreifen. Manche Entscheidungen, die zur damaligen Schuldenlast von 119 Millionen Euro und fast zur Insolvenz führten, seien zwar ""mit den Regeln konservativer kaufmännischer Vernunft nur schwer vereinbar"" gewesen, jedoch hätten die jeweiligen BVB-Gremien an der Planung mitgewirkt oder seien zumindest unterrichtet gewesen.