Schwarzgelb meldet sich als Einheit zurück

""Aber eins, aber eins, das bleibt bestehïn, Borussia Dortmund wird nie untergehïn!"" Es war laut, und es klang ziemlich schräg, was am frühen Samstag Abend aus der Kabine der BVB-Profis nach draußen drang. Aber es war unmissverständlich. Eine Mannschaft, deren Mentalität von Vereinsvertretern kritisiert, deren Charakter in den Medien und teilweise auch von den Fans hinterfragt worden war, hat sich eindrucksvoll zurückgemeldet. ""Wir haben gefeiert, wie nach einer Meisterschaft"", verriet Roman Weidenfeller. ""Die Stimmung in der Kabine war einfach super"", ergänzte Nuri Sahin: ""Für jeden Fußballer ist es ein tolles Gefühl, Schalke geschlagen zu haben."" Christian Wörns widmete den 2:0-Erfolg im 129. Revierderby den Fans, denen ""wir in diesem Spiel viel von dem zurückgezahlt, was wir in den acht, neun Wochen nach der Winterpause haben vermissen lassen. Wir haben unsere Anhänger glücklich gemacht, denn wir wussten, wie wichtig es gerade für sie ist, das Derby zu gewinnen."" Tabellensituation: Mit dem vierten Sieg in Folge machte der BVB in der Tabelle nochmals einen Sprung um zwei Plätze und hat als Siebter nun den UI-Cup-Rang inne. 22 Punkte holte die Mannschaft in der Rückrunde und hat damit bei einem noch ausstehenden Spiel genau so viele Zähler eingefahren wie in der gesamten Hinserie. Bei zwölf Siegen, acht Unentschieden und dreizehn Niederlagen kann die Bilanz am kommenden Wochenende in Leverkusen noch ausgeglichen werden. Im Kampf um einen UI-Cup-Rang sind Hannover 96 (ebenfalls 44 Punkte), Hamburger SV, Arminia Bielefeld und VfL Bochum (alle 42) die schärfsten Konkurrenten. Statistik zum Spiel: Der entthronte Tabellenführer war optisch leicht überlegen, verzeichnete ein Plus bei der Torschussbilanz (20:17), bei Eckstößen (5:4) und Flanken (13:9) sowie in Sachen Ballbesitz (52%). Borussia Dortmund gewann jedoch die entscheidenden und insgesamt die Mehrzahl der Zweikämpfe (56 Prozent). Für die nötige Aggressivität spricht auch diese Statistik: Die Borussen begingen 28 Fouls, die Schalker 20. Alexander Frei war an acht der 17 Torschüsse beteiligt: fünf Mal zog er selber ab, drei Mal legte er auf. Florian Kringe hatte auf Borussen-Seite die meisten Ballkontakte (61%), Dede war der Zweikampfstärkste (73%). Stimmen & Hintergründe: Den Knackpunkt eines ""von Anfang an sehr intensiven Spiels, in dem auch Schalke seine Drangphasen hatte"" (Metzelder) sah Roman Weidenfeller in der 43. Spielminute: Nach Lincolns Freistoßhereingabe hatte Tzil das 0:1 auf dem Fuß, doch Borussias Keeper konnte abwehren. Aus dem Gegenangriff resultierte der Führungstreffer, den Christoph Metzelder sehenswert vorbereitete und Alexander Frei eiskalt vollendete. ""Wir haben diese brenzlige Situation überstanden und im Gegenzug einen reingesetzt. Danach standen die Aktien auf unserer Seite"", so Weidenfeller. ""Für die Schalker war es nach dem 1:0 nicht mehr so einfach, ihr Spiel durchzuziehen"", meinte Metzelder. Spätestens nach einer Stunde hatte der BVB das Heft ganz fest in der Hand. ""Wir haben phantastisch gespielt, und die Stimmung im Stadion war phantastisch. Mit dem Sieg haben wir unsere Zuschauer, die immer zu uns gestanden haben, ein wenig versöhnt"", jubelte Weidenfeller. ""Wir wollten nicht, dass die Schalker in unserem Stadion Meister werden. Jeder hat von der ersten Minute an gefightet, keiner ist abgefallen"", erklärte Christian Wörns. ""Schalke hatte in der ersten Halbzeit eine gute Phase, in der wir unter Druck gekommen sind"", analysierte Hans-Joachim Watzke: ""Danach haben wir uns stabilisiert. Der Druck, der auf Schalke lastete, wurde immer deutlicher."" Nuri Sahin jubelte: ""Wir kannten Schalkes Schwächen. Der Trainer hat uns super eingestellt. Wir haben verdient gewonnen.""