´Metzelder: Ich habe jede Minute genossen´

Als einer der letzten Borussen verließ Christoph Metzelder (26) am Samstag die Gästekabine in der BayArena. ""Sebastian Kehl und ich"", erklärte er, ""haben noch jede Minute nebeneinander genossen."" Metzelder und Kehl, Dortmunds siamesische Zwillinge im Geiste, gehen ab sofort getrennte Wege. Kehl verlängerte seinen Vertrag beim BVB vorzeitig bis 2008. Metzelder zieht es nach sieben Jahren in Dortmund (125 BL-Spiele/6 Tore) zu Real Madrid. ""Klar ist"", sagt er im Kicker, ""dass Deutschland zurzeit auf Klubebene international nicht konkurrenzfähig ist"". Seine bisherige Karriere trägt außergewöhnliche Züge: Der Manndecker ist Vizeweltmeister 2002, Dritter der WM 2006. Und doch handeln zwei Drittel der Publikationen über ihn von Verletzungen. Wegen einer teilweise abgestorbenen Achillessehne hing seine Laufbahn zwischen März 2003 und Dezember 2004 exakt 630 Tage am seidenen Faden. Nicht umsonst sagt Metzelder, angesprochen auf seine prägendsten Erfahrungen in Dortmund: ""Ich werde diesen Abend in Bochum nie vergessen, als es im Gespräch mit Teamarzt Dr. Braun um eine dritte OP an meiner Achillessehne ging. Sie wäre gleichbedeutend mit dem Ende meiner Laufbahn gewesen."" Metzelder hatte Glück. Er durfte weiterspielen. Und er hat den Medizin-Check seines neuen Arbeitgebers bestanden. ""Wenn man sich bei mir die Achillessehne genau anschaut"", sagt er, ""ist das professionell und okay"". Zuletzt, mit Trainer Thomas Doll (""Er arbeitet wie Joachim Löw""), hat ihm die Arbeit auf dem Rasen wieder Spaß gemacht. Unter Dolls Vorgängern muss dieser Spaß verloren gegangen sein. Metzelder, der sich von den BVB-Angestellten auf der Geschäftsstelle am Montag mit einer Gulaschsuppe verabschieden wird, kartet nicht nach. Er sagt nur: ""Die Art und Weise, wie im Nationalteam gearbeitet und gespielt wurde, liegt mir mehr als das, was in den letzten beiden Jahren in Dortmund passiert ist.""