Metzelders letzter Arbeitstag beim BVB

Selten wirkte Christoph Metzelder so gelöst wie in diesen Tagen. Er lächelt, flachst, schreibt Autogramme. Der Klassenerhalt ist geschafft, seine Leistungen hat der 26-Jährige stabilisiert - und jetzt wartet die größte Herausforderung seiner Karriere auf ihn. Nach sieben Jahren im schwarzgelben Dress verlässt der Defensivmann die Borussia - und irgendwie scheint Metzelder mit sich und der Welt zufrieden. Am Freitag wird er seinen Spind am Trainingsgelände räumen. ""Einen symbolischen Akt"" nennt er das. [B]""Weißes Ballett""[/B] Zur Erinnerung nimmt der 30-malige Nationalspieler ein Trikot aus jeder Spielzeit mit in den Süden. Das letzte ist das schneeweiße, das er in seinem finalen Bundesligaspiel am Samstag in Leverkusen trug. ""Das weiße Ballett"" - so werden auch die Königlichen von Real Madrid genannt. Dorthin zieht es Metzelder aller Voraussicht nach. Den Namen seines neuen Klubs mag er noch immer nicht nennen. Nur soviel: ""Es ist alles noch einen Tick größer als hier."" Erstmals verlässt ""Metze"", geboren in Haltern, also seine Heimatregion. Über Preußen Münster landete er im Sommer 2000 in Dortmund, schaute sich viel ab bei Größen wie Stefan Reuter oder Jürgen Kohler, war mit 21 Vize-Weltmeister. Seine Leidenszeit mit zwei OPs an der Achillessehne ""nutzte"" er für soziales Engagement, war ständig in den Medien präsent - auch während Borussias großer Finanzkrise. Das wurde später manchmal zum Bumerang. ""PR-Manager"" nannte man ihn spöttisch, wenn es auf dem Rasen später schleppend lief. [B]Im DFB-Team Selbstvertrauen geholt[/B] Heute sagt Metzelder: ""Ich weiß, dass ich es damals übertrieben habe, dass ich vor allem in der Verletzungspause immer weniger Sportler war. Das waren ein paar Schritte zu viel. Darum habe ich diese Aktivitäten radikal zurück gefahren."" Er hat aus Fehlern gelernt. Vor dem ersehnten Urlaub stehen jetzt noch zehn Tage mit der Nationalmannschaft an. Dort fühlte sich ""Metze"" immer besonders wohl. Als ""Ort, wo ich mir Selbstvertrauen geholt habe"" bezeichnet er das DFB-Team. ""Das lag daran, dass wir im Verein lange stark mannbezogen gedeckt haben und im Nationalteam viel früher im Raum, was meinen Stärken eher entgegen kommt"", versucht er eine Erklärung. In Dortmund werden ihn die Fans so oder so in guter Erinnerung behalten. Am Freitag wird Christoph Metzelder mit der ""Adios Metze Party"" um 19 Uhr im ""Strobels"" offiziell vom Fan-Projekt verabschiedet.