Der BVB 2 eine Herzensangelegenheit

In Wilhelmshaven zählte Hans-Joachim Watzke per SMS zu den ersten Gratulanten. Am Samstag (14.00 Uhr) im alles entscheidenden Spiel gegen Bayer Leverkusen 2 wird der Geschäftsführer von Borussia Dortmund dem Regionalliga-Team falls irgend möglich selbst auf der Tribüne des Signal Iduna Park die Daumen drücken. Das Interesse der Chefetage am Klassenverbleib der Zweitformation ist riesengroß: ""In der Regionalliga bietet sich unseren Talenten die ideale Plattform, um sich weiter zu entwickeln"", sagt Watzke, ""daher es von großer Wichtigkeit, wenn wir die Liga halten würden."" Wir sprachen mit ihm vor dem großen Finale. Laut Abteilungs-Manager Heinz Keppmann sind Sie bekennender Fan der eigenen Amateurmannschaft... Watzke: Das ist so. Auch wenn ich aufgrund von Terminüberschneidungen mit der Bundesliga nicht jede Partie sehen kann, bin ich ständig über den Spielstand bei den Amateuren informiert. Sitzen Sie am Samstag auf der Tribüne? Das ist zumindest fest so geplant, wobei ich eventuell am Wochenende für den BVB unterwegs sein werde. Auf jeden Fall sind wir prominent vertreten, Michael Zorc ist ohnehin im Stadion und Reinhard Rauball ebenfalls. Die Tiefstpreis-Aktion - Stehplatz zwei, Sitzplatz vier Euro - ist bislang einmalig beim BVB. Wer hatte die Idee und welche Resonanz erhoffen Sie sich? Die Idee stammt von Heinz Keppmann, wobei ich die angedachten Preise noch etwas nach unten korrigiert habe. Die Aktion soll ein Dankeschön sein für die klasse Unterstützung, die unsere Fans in den vergangenen Monaten geleistet haben. Selbst nach Wilhelmshaven hatten uns zuletzt rund 500 begleitet. Wie viele diesmal kommen werden, lässt sich schwer abschätzen. Auf jeden Fall wird sie im vierstelligen Bereich liegen. Dies wäre dann bereits zum zehnten Mal in dieser Saison bei einem Heimspiel des BVB 2 der Fall. Wie erklären Sie sich das ständig gestiegene Interesse der Tffentlichkeit an der U 23? Man merkt offensichtlich, dass auch wir selbst als Entscheidungsträger die Sache sehr ernst nehmen. Für Thomas Doll und Michael Zorc ist das Wohlergehen der zweiten Mannschaft einer Herzensangelegenheit. Da ist sofort nach den Spielen der Profis das Thema, wie man dem Regionalligateam personell helfen kann. Überhaupt sind wir alle bei Borussia Dortmund in letzter Zeit noch enger zusammen gerückt, das lässt sich auch daran erkennen. Wie wichtig ist für den Gesamtverein der Verbleib der zweiten Mannschaft in der Regionalliga? Die Welt würde bei einem Abstieg nicht untergehen, aber der Klassenverbleib wäre enorm wichtig, weil wir unseren jungen Spielern eine Plattform bieten wollen, und in der Regionalliga haben sie dafür den idealen Rahmen. Man sieht aber an den bereits feststehenden Abstiegen von Gladbach, Leverkusen und Hertha wie schwer es geworden ist, als Profiklub seine zweite Mannschaft in dieser Liga zu halten. Die Zweitformation soll weiterhin in erster Linie Ausbildungsstation für potenzielle Bundesliga-Profis sein. Haben Sie die nächsten Kandidaten für die eigene Lizenzspieler-Abteilung bereits entdeckt? Wir beobachten die Entwicklung sehr genau. Über Michael Zorc und Theo Schneider bin ich stets bestens über den Leistungsstand unserer Talente informiert, teilweise sehe ich sie im Training ja selbst. Es gibt schon einige Leute, die wir im Auge behalten, auch im Jugendbereich. Die Durchlässigkeit ist bei uns stets gegeben. Was die Personalpolitik betrifft, ist mir da nicht bange. Ein Wort zur Arbeit in der Abteilung - und zu Trainer Theo Schneider. Er hat mit seiner Mannschaft speziell in der Rückrunde das unmöglich erscheinende fast möglich gemacht und ich hoffe, dass am Samstag das i-Tüpfelchen gesetzt wird. Es wäre in erster Linie das Verdienst von Theo Schneider, der sich mit seiner Arbeit bei uns sehr gut positioniert hat. Ihr Tipp für Samstag. Wie geht das Spiel aus? Ich glaube, dass wir gewinnen. Wenn alles normal läuft, werden wir damit die Liga halten.