´Kuba zaubert wie Tomas Rosicky´

Auf der Südtribüne des Dortmunder WM-Stadions werden bei allen Fußball-Spielen der kommenden Bundesliga-Saison die 21 300 selben Leute stehen. Der Stehplatz-Bereich bei den Borussen ist ausverkauft. Es ist ein Zeichen für eine neu gewonnene Euphorie. Das schlug sich beim ersten Testspiel nieder. 5021 Zuschauer waren begeistert vom Auftritt des BVB beim 8:0-Sieg beim Bezirksligisten FSV Witten. Jakub Blaszczykowski legte einen zauberhaften Auftritt hin. Der spielstarke Pole erinnert an Tomas Rosicky. Nur geht er auch mit dem Ball am Fuß dahin, wo es wehtut. Er ist zweikampfstärker als der Tscheche, behauptet den Ball besser und setzt nach, wenn er die Kugel verliert. ""Ein Juwel"", sagte nicht nur Borussias AG-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke. Der unter dem Spitznamen ""Kuba"" kickende Spielmacher zog auf der rechten Seite ein verwirrendes Wechselspiel mit Philipp Degen auf. Der ehemalige Wolfsburger Diego Klimowicz blüht in einer spielstarken Umgebung auf. Er ist kopfballstark wie Jan Koller und verrät in neuer Umgebung Stärken am Ball wie sein tschechischer Vorgänger. Ein Gewinn. Die Borussen haben nach einer kräfteraubenden Woche mit täglich drei Übungs-Einheiten mit Tempo und spielerischen Qualitäten überzeugt. Selbst vor dem Anstoß in Witten hatten die Borussen schon zwei Übungs-Einheiten absolviert. Die Westfalen können die Gewissheit mitnehmen, dass die Mannschaft ein größeres Potenzial als im Vorjahr aufweist. Wenn sich die Qualität gegen stärkere Kontrahenten bestätigt, dann sind die Weggänge von Metzelder, Rosicky und Koller kompensiert. Wie abgebrüht Robert Kovac Kompetenz in die Innenverteidigung neben Christian Wörns bringt, wirkt beruhigend - fast bis zur Arroganz. Im Mittelfeld ist der Konkurrenzkampf am heißesten. Hier scheinen die Neuzugänge Giovanni Federico (ein Tor, eins vorbereitet) und Mladen Petric (zwei Tore) Spieler wie Tinga und Pienaar überholt zu haben. ""In der Bundesliga wird wie in der Schweiz trainiert, nur wird viel schneller und viel länger gelaufen"", urteilte der aus Basel gekommene Petric. Er wird sich mit Federico ein interessantes Duell um den Platz neben Blaszczykowski liefern. ""In der vergangenen Saison hat sich mancher Spieler zurückgelehnt, weil er wenig Druck von hinten verspürte"", sagte Thomas Doll: ""Jetzt muss jeder in jedem Training Gas geben"". Obwohl der Coach die Jagd nach Stammplätzen anheizt, scheinen acht Dienstposten vergeben: Weidenfeller, Wörns, Kovac, Dede, Kehl, Blaszczykowski, Klimowicz und Frei. Der Schweizer Mittelstürmer trifft am Dienstag im Trainingslager am Zürichsee ein, das die Borussen heute beziehen. Zu dem 23 Spieler umfassenden Aufgebot zählen neben dem zuletzt angeschlagenen Nelson Valdez auch Delron Buckley, die Nachwuchsspieler Daniel Gordon und David Vrzogic sowie Sahr Senesie, der in Witten gefährlichster Dortmunder Spieler war. Zwei Treffer erzielte der Stürmer nach Vorarbeit von Blaszczykowski, einmal traf er den Pfosten und dann holte er einen Elfmeter heraus, den Klimowicz verwandelte. Thomas Doll hält große Stücke auf den Angreifer. Doch vorerst ist im Trainingslager Knochenarbeit angesagt. ""Wir haben Defizite im athletischen Bereich"", hat Doll festgestellt. Über Mängel auf spielerischer Ebene muss er nicht klagen. Witten - Bor. Dortmund 0:8 Tore: 0:1 Federico (3.), 0:2 Senesie (12.), 0:3 Klimowicz (19.) auf Vorarbeit von Federico, 0:4 Senesie (37.), 0:5 Klimowicz, Elfmeter (38.), 0:6 Petric (69.), 0:7 Smolarek (70.), 0:8 Petric, Vorarbeit Dede (87.).