Borussias neue Wand ist unmitnehmbar

Mitte November 2006 war es auf einmal weg. Über Nacht. Irgend jemand hatte das 60 Meter lange Banner ""Gelbe Wand - Südtribüne Dortmund"" aus dem Signal Iduna Park entwendet. In Schwindel erregender Höhe einfach abgehängt - und nix wie weg. Niemand hatte etwas gehört, noch gesehen. Schalker wurden verdächtigt. Bis heute fehlt von dem Mega-Transparent jede Spur. Jetzt kommt Ersatz. Und nicht allein. Rund 8000 Euro hat die Fan-Gruppierung ""The Unity"" in den vergangenen Monaten gesammelt, um Ersatz zu beschaffen. Der kostet etwa 12 000 E, ist nicht aus Kunststoff, sondern aus Lochblech und wird fest installiert. Unmitnehmbar. Unklaubar selbst für Meisterdiebe. Die Differenz, sagt Olaf Suplicki, Vorsitzender der BVB-Fanabteilung, werde die Borussia übernehmen. ""Vielleicht schon zum übernächsten Heimspiel"" am Dienstag, 25. September (20 Uhr), gegen den Hamburger SV soll über der gelben Wand auch wieder ""Gelbe Wand"" stehen. Bereits am kommenden Freitag beim Spiel gegen Werder Bremen (20.30 Uhr) feiert eine neue Riesenfahne ihre Premiere, die Suplicki und Fan-Beauftragter Aki Schmidt mit einer BVB-Delegation gestern bei SchlieperColor in Essen abholten. Das Unternehmen hat aus 30 Einzelteilen und sechs Kilometern Garn eine 1050 Quadratmeter große Riesenfahne hergestellt, die künftig vor jeder Partie beim Abspielen der Hymne ""Youïll Never Walk Alone"" wie ein riesiges Raffrollo elektronisch gesteuert vom Dach der Südtribüne herunter gelassen wird. ""Unser ganzes Leben - unser ganzer Stolz"" steht auf dem 42 m breiten, 25 m hohen, 250 kg schweren und von beiden Seiten buchstäblich durchschaubaren Stück Stoff, an dem das Essener Unternehmen zwei Tage lang gedruckt und weitere vier Tage genäht hat. Eine kleine Schwester, 6 qm groß, soll mit den Unterschriften der Spieler zu Gunsten des Vereins ""Kinderlachen"" versteigert werden. Das BVB-Trikot ziert die Riesenfahne - die BVB-Trikots hingegen haben ausgedient. Jedenfalls die mit dem von Otmar Alt gestalteten Ausrufezeichen auf der Brust. Ab Mittwoch können die gut 50 000 Dauerkarten-Besitzer ihren Gutschein gegen das von Hautpsponsor RAG versprochene Originaltrikot eintauschen.