Dortmund im freien Fall

"Das Borussen-Team war der große Verlierer der englischen Woche. Allen voran Trainer Thomas Doll. Wieder einmal stand Doll nach dem Spiel seiner Mannschaft mitleiderregend ratlos beim Interview. Dieses Mal hatte Dortmund am Samstag 1:3 gegen Aufsteiger Karlsruhe verloren. Mit traurigen Kulleraugen flüchtete sich der Mann, der letzte Saison beinahe den HSV in den Abgrund gerissen hätte, in altbekannte Durchhalteparolen (""weiterhin konzentriert arbeiten). Die Borussia holte in den drei Spielen der englischen Woche null Punkte gegen Berlin, Hamburg und den KSC, kassierten dabei 3:9 Tore und stürzte vom vierten Tabellenplatz auf den 15. Rang ab. Schlimmer als die nackten Zahlen ist nur noch die Art und Weise, wie sich die BVB-Profis dabei präsentierten: nämlich lust- und leidenschaftslos. In Fan-Kreisen spricht man bei derartigen Auftritten von ""Oma-Fußball"". ""Was wir zur Zeit abliefern, hat nichts mit Bundesliga-Fußball zu tun"", gab Doll schließlich zu. Aber was ist da nur los bei den Gelb-Schwarzen? Erreicht der Trainer die Spieler nicht? Oder ist die Qualität von Christian Wörns, Robert Kovac und Co. einfach nicht mehr gut genug? Gut, es fehlten einige Stammspieler, aber das rechtfertigt die indiskutablen Leistungen dieser Woche nicht. BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke fand dazu klare Worte: ""Das kotzt mich an."" Erstliga-Rückkehrer KSC dagegen gewinnt nach dem einfachen Sieg gegen Dortmund an Fahrt und ist bereits Tabellendritter. Gratulation an Coach Edmund Becker, der es offensichtlich schafft, seine in Relation zu Borussia qualitativ schwächere Truppe zu Höhenflügen zu bewegen. Vor den Karlsruhern hat sich in der Tabelle der FC Schalke als konstanter Bayern-Jäger etabliert. Die Knappen kämpften am achten Spieltag Berlin 1:0 nieder. Der Elfmeter von Rafinha machte den Unterschied. Coach Mirko Slomkas Motto ""dynamisch, effektiv und aggressiv"" ist erfolgreich, Schalke holte in den letzten drei Spielen neun Punkte."""