Ich weiß, dass ich der Richtige bin

BVB-Coach Thomas Doll steht nach dem Absturz auf Rang 15 in der Kritik, gibt sich aber kämpferisch. Erfolglos, leblos und nun auch sprachlos: Mit einem selbst auferlegten ""Maulkorb"" gegenüber den Medien wollen die Spieler von Borussia Dortmund statt vielen Worten endlich Taten folgen lassen. Drei Niederlagen, null Punkte und neun Gegentore lautet die alarmierende Bilanz der vergangenen englischen Woche. Nicht der mögliche Sprung auf Platz eins, sondern eine rasante Talfahrt mit dem Absturz auf Rang 15 waren die Folge. Mit der Negativserie kamen auch sogleich die Spekulationen um die Zukunft von Trainer Thomas Doll auf. ""Wir haben in einer Woche so viel verspielt, dass man sich schon Gedanken macht, ob hier der richtige Trainer arbeitet"", wird der 41 Jahre alte Coach auf der vereinseigenen Internetseite zitiert und brütet über einer Strategie, um den angeschlagenen Traditionsklub, den er erst am Ende der vergangenen Spielzeit vor dem drohenden Abstieg bewahrt hatte, nach den schwachen Vorstellungen in Berlin (2:3), gegen Hamburg (0:3) und am Samstag in Karlsruhe (1:3) wieder auf Kurs zu bringen. Doll gibt sich trotz des Gegenwinds vom Boulevard kämpferisch: ""Ich weiß, dass ich der richtige Trainer bin für Borussia Dortmund. Ich habe eine ähnliche Situation schon einmal gemeistert, ich bin stark und gefestigt. Das wird auch diesmal wieder der Fall sein. Ich spüre die Rückendeckung vom Verein und von der Mannschaft. Wichtig ist, dass wir jetzt punkten."" Und das möglichst schon am Freitag (20.30 Uhr/live bei Premiere) im Revierderby gegen den Nachbarn VfL Bochum. Am Sonntag hatte Doll seine Profis vor dem Training zu einer An- und Aussprache zitiert. ""Es liegt nicht am taktischen Verhalten, es sind die elementaren Dinge, um gut in ein Fußballspiel zu kommen"", erklärte der BVB-Coach. ""Es sind in dieser Saison zu viele Spiele dabei gewesen, die negativer waren als positiv. Das lag an gewissen Punkten. Die Spieler wissen, was zu tun ist. Ich weiß es auf alle Fälle."" Die Borussen, die mit vielversprechenden Siegen in Rostock und gegen Bremen in den September gestartet waren, präsentierten sich zuletzt nicht mehr als Mannschaft, sondern als Anhäufung von Individualisten. ""Man spürt, dass der eine oder andere verunsichert ist. Das zeigt sich, wenn wir ein Tor kassieren. Dann geht der Kopf nach unten"", berichtet Doll, dessen Möglichkeit der personellen Konsequenzen angesichts von fünf fehlenden Spielern begrenzt sind. Als Entschuldigung lässt Doll die Verletztenliste jedoch nicht gelten. Es fehle vielmehr der ""letzte Wille"". Doll ist sich sicher, die Unterstützung von BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke zu haben. Der Chef eines Fußball-Unternehmens habe auch das Recht, seinem Frust freien Lauf zu lassen. Natürlich wäre es für ihn etwas einfacher gewesen, wenn Watzke es intern geäußert hätte, aber man habe ""ein sehr gutes und kommunikatives Gespräch gehabt"".