Lehmann sagt aus privaten Gründen ab

Gegen 17.30 Uhr trat Michael Zorc vor die Kameras. Acht Mikrofone reckten sich dem Sportdirektor von Borussia Dortmund entgegen. Der gab bekannt: ""Ich habe heute Nachmittag mit Jens Lehmann telefoniert. In diesem Gespräch hat er zu unserem Bedauern seine Absage bekannt gegeben."" Der deutsche Nationaltorhüter habe sich aus rein privaten Gründen gegen einen Wechsel von Arsenal London zu Borussia Dortmund entschieden. ""Obwohl es eine sehr reizvolle Aufgabe gewesen wäre, wieder für Borussia Dortmund in der Bundesliga zu spielen, habe ich mich aus privaten Gründen gegen diesen Schritt entschieden. Es tut mir leid, gerade die Verantwortlichen von Borussia Dortmund damit zu enttäuschen, die sich sehr professionell um diesen Wechsel bemüht und mir ausreichend Zeit zur Überlegung gegeben haben"", sagte der 51-fache Nationalspieler. ""Wir bedauern die Entscheidung von Jens Lehmann, respektieren sie aber selbstverständlich"", erklärte Hans-Joachim Watzke. Der Vorsitzende der BVB-Geschäftsführung wies darauf hin, dass die Gespräche mit dem 38 Jahre alten Torhüter von beiderseitigem Vertrauen geprägt waren und jederzeit fair verlaufen seien. ""Es wäre eine sehr reizvolle Aufgabe gewesen, wieder für Borussia Dortmund zu spielen."" Monate ausfällt, ""haben wir nominell einen Torwart zu wenig."" Marc Ziegler wird Weidenfeller im Tor der Profis vertreten. ""Wir haben vollstes Vertrauen zu ihm, und das hat er in der Hinrunde auch schon gerechtfertigt"", so Zorc. Auf die Bank rückt zunächst der Keeper der Amateure, Marcel Höttecke. Zorc verriet am Freitag in Marbella, dass sich Borussia nach der Lehmann-Absage um eine Alternative bemühen wird: ""Denn das zieht sich runter bis in die zweite Mannschaft."" Deren Ziele - Qualifikation für die dritte Liga - sollen nicht gefährdet werden. Ob der neue Mann für die Profis oder für die Amateure geholt wird, ist noch offen. Lehmanns Absage stieß nicht nur beim BVB auf Bedauern. ""Natürlich wäre eine Rückkehr von Jens in die Bundesliga interessant gewesen, denn ein Spieler seiner Qualität ist immer eine Bereicherung"", sagte Bundestrainer Joachim Löw: ""Aber wie ich aus einigen Gesprächen in den vergangenen Tagen weiß, hat er sich seine Entscheidung sehr genau überlegt und deshalb wird es die für ihn richtige sein. Unsere Einstellung zu Jens Lehmann wird sich durch diese Entscheidung nicht ändern."" Ebenfalls Verständnis zeigte Torwarttrainer Andreas Köpke: ""Wir hätten ihn gerne in Dortmund gehabt, weil er dann regelmäßig gespielt hätte. Er hat uns seine Gründe erläutert und wir haben sie akzeptiert. Unabhängig von seiner Situation setzen wir auf Jens Lehmann, werden aber die weiter Entwicklung aufmerksam beobachten.""