Hoyzer belastet Mitangeklagte

Ex-Schiedsrichter Robert Hoyzer hat am fünften Tag des Strafprozesses im Wett- und Manipulationsskandal in seinen ausführlichen Einlassungen die Vorwürfe gegen die fünf Mitangeklagten Ante, Milan und Filip Sapina, Ex-Schiedsrichter Dominik Marks und Ex-Spieler Steffen Karl bestätigt. Die erste geglückte Manipulation eines Spiels datierte Hoyzer auf den 30. Mai 2004: Das Regionalligaspiel zwischen dem Wuppertaler SV und Werder Bremens Amateuren (1:0). Der in dem Wettskandal als Drahtzieher geltende Ante Sapina soll ihm anschließend eine SMS geschrieben haben mit den Worten: ""Dicker, jetzt bist du mein Mann"". [B]215.000 Euro Verlust bei missglückter Manipulation[/B] Zunächst jedoch sei bei einem ersten Versuch am 22. Mai 2004 in der Regionalliga-Partie zwischen SC Paderborn und dem Chemnitzer FC (4:0) die Zusammenarbeit nicht geglückt, so Hoyzer. Ante habe nach Aussage des Ex-Schiedsrichters auf eine Führung von Paderborn zur Halbzeit und zum Ende getippt. Zur Halbzeit stand es aber lediglich 0:0. Wie Antes Cousin Tomislav Cirko Hoyzer mitgeteilt haben soll, habe Ante 215.000 Euro durch dieses Spiel verloren. Hoyzer musste nach eigenen Angaben die zuvor von Ante erhaltenen 8000 Euro für seine Mitarbeit wieder zurückzahlen. [B]St. Pauli zwei reguläre Tore aberkannt [/B] Regelrecht Schwerstarbeit hatte Hoyzer offenbar bei der Partie Eintracht Braunschweig gegen FC St. Pauli (3:2) am 5. Juni 2004 geleistet. Zwei Tore von St. Pauli soll Hoyzer nach eigener Bestätigung nicht gegeben haben. Von der Manipulation in diesem Spiel sollen nach Meinung des Ex-Schiedsrichters auch Antes Brüder Filip und Milan Sapina gewusst haben. Ante hatte in seinen Einlassungen in den ersten drei Prozesstagen seine Brüder stets aus der Schusslinie gehalten. [B]Karl sucht Gegenspieler als Komplizen [/B] Hoyzer trug seine ausführliche Stellungnahme gefasst und mit klarer Sprache allein am Tisch vor Richterin Gerti Kramer sitzend vor. Dabei belastete er auch den mitangeklagten Ex-Spieler Steffen Karl. Dieser soll laut Aussage Hoyzers Ante S. vor dem Spiel der Amateure von Borussia Dortmund gegen den Chemnitzer FC (0:2) am 5. Juni 2004 gesagt haben, dass er zwei Spieler bei Borussia Dortmund ansprechen wolle. ""Ob es in dieser Partie zu einer Manipulation gekommen ist, weiß ich nicht"", sagte der Berliner Ex-Referee. [B]Verwicklung von Marks bestätigt[/B] Ebenfalls bestätigen wollte Hoyzer die Beteiligung von Ex-Schiedsrichter Dominik Marks in dem Skandal. Zwischen ihm, Ante S. und Marks sei es am 21. Juli 2004 zu einem ersten Treffer in Berlin gekommen. Hoyzer über Marks: ""Er signalisierte grundsätzliche Bereitschaft zur Mitarbeit."" Zu einem konkreten Einsatz sei es aber zu dem Zeitpunkt nicht gekommen, weil es wegen der Sommerpause noch keine Spiele gab.