Borussia Dortmund - FC Sevilla 0:1 (0:1)

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Der Siegeszug von Borussia Dortmund ist drei Tage vor dem Bundesliga-Duell gegen die Bayern vorerst gestoppt. Gegen einen defensiv eingestellen FC Sevilla kassierte der BVB eine überaus unglückliche 0:1-Pleite. Dabei musste die aufopferungsvoll kämpfende Borussia fast die komplette zweite Hälfte in Unterzahl agieren - und hatte am Ende auch noch das Aluminium gegen sich.

BVB-Coach Jürgen Klopp rotierte wie schon zuletzt auf der rechten Seite. Piszczek und Blaszczykowski spielten anstelle von Owomoyela und Götze, die beim 3:1-Auswärtssieg bei St. Pauli noch in der Startelf gestanden hatten. Beim FC Sevilla hatte Trainer Antonio Alvarez nach dem 0:2 bei Hercules Alicante seinen Hut nehmen müssen. Nachfolger Gregorio Manzano nahm bei seinem Debüt gleich fünf Wechsel vor und brachte Caceres, Guarente, Weltmeister Jesus Navas, Cigarini und Perotti für Escud,, Romaric, Alfaro, Acosta und Capel.

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Nach den Erfolgen der vergangenen Wochen begann der BVB auch gegen den zweimaligen UEFA-Cup-Sieger wie beflügelt. Die Dortmunder attackierten die Spanier schon am Sechzehner und erzwangen so immer wieder Ballverluste. Konsequent suchte die Borussia das Spiel über die Außen, vor allem Schmelzer machte über links viel Dampf. Eine starke Vorstellung der Dortmunder, die sich gegen tiefstehende Gäste zunächst allerdings kaum Chancen erspielen konnten.

Die erste große Gelegenheit vergab Barrios, als er sich nach Blaszczykowkis Flanke zum Kopfball hochschraubte, aus sechs Metern jedoch an Palop scheiterte, der sich ganz lang machte (26.). Drei Minuten vor der Pause ging auch das zweite Duell an den aufmerksamen spanischen Schlussmann: Nach einem weiteren erzwungenen Ballverlust zog Barrios von der Strafraumgrenze ab, fand jedoch erneut in Palop seinen Meister. In der Nachspielzeit stellte Sevilla, das in der Offensive, von spärlichen Kontern abgesehen, nicht stattgefunden hatte, den Spielverlauf auf den Kopf: Nach Guarentes Freistoßhereingabe, Schmelzer hatte an der Seitenlinie Dabo umgemäht, klärte Subotic genau vor die Füße von Cigarini. Der Italiener drosch den Ball zur unverdienten Pausenführung ins Netz.

Der BVB kam schwungvoll aus der Kabine und setzte Sevilla gleich wieder im Sechzehner fest. Eine fragwürdige Entscheidung von Schiedsrichter Mike Dean änderte die Situation jedoch schlagartig: Schmelzer ging im Duell mit Dabo im Mittelfeld zu Boden. Dean entschied auf Schwalbe und schickte Schmelzer mit Gelb-Rot zum Duschen (50.). Die Stimmung war nun aufgeheizt. Viel Hektik, unzählige Unterbrechungen und zahlreiche Gelbe Karten ließen lange keinen Spielfluss mehr aufkommen.

Der BVB ließ auch in Unterzahl nicht von seiner dynamischen Spielweise ab, musste dem hohen Tempo aber nach und nach Tribut zollen. Die große Chance zum Ausgleich hatte Kagawa in der 70. Minute auf dem Fuß. Von Barrios geistesgegenwärtig in Szene gesetzt, tauchte der Japaner völlig frei vor Palop auf und setzte den Ball an den Innenpfosten! Eine weitere Gelegenheit dieser Güteklasse sollte die Borussia nicht mehr bekommen. Sevilla ließ den Ball gekonnt laufen und hatte durch Negredo die Entscheidung auf dem Fuß (88.). In der fünfminütigen Nachspielzeit warf die aufopferungsvoll kämpfende Borussia noch einmal alles nach vorne. Nachdem Palop sich verschätzt hatte, musste Escud, auf der Linie Kopf und Kragen riskieren, um den Ausgleich zu verhindern.

Nun heißt es für die Dortmunder Kräfte sammeln. Am Sonntag um 17.30 Uhr werden die Bayern im Signal Iduna Park vorstellig. In der Europa Leaue geht es am 21. Oktober gegen Paris St. Germain weiter, Sevilla muss nach Lwiw.

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