C,sar feiert Abschied mit seinen Freunden

Das Gesicht ist etwas älter geworden. Ansonst aber hat sich nicht viel geändert. Oder doch? Pünktlich auf die Minute betritt Julio C,sar den Konferenzraum im Mercure-Hotel und kündigt sein Projekt an: Am 13. November (Anstoß 18.15 Uhr) trifft im Westfalenstadion Borussia Dortmunds Champions-League-Sieger-Mannschaft von 1997 auf eine internationale Auswahl ""Julio and friends"", hinter der sich Weltstars wie Taffarel, Careca, Romario, Jorginho, Bebeto, Baggio oder del Piero verbergen. Spieler, mit denen Julio C,sar in der brasilianischen Nationalmannschaft oder bei Juventus Turin zusammengespielt hat. a überrascht es, dass er Dortmund als Austragungsort für sein Abschiedsspiel ausgewählt hält, und noch mehr überrascht es, dass die Zeit beim BVB die ""schönste"" seiner Karriere gewesen sei: ""Bei Juventus habe ich mit den besten Spielern der Welt in einer Mannschaft gestanden, aber hier in Dortmund, das war etwas Besonderes. Wir haben Jahr für Jahr die nächste Stufe der Treppe genommen."" Bis hin zum Weltpokalsieg von 1997. ""Borussia Dortmund war in der ganzen Welt bekannt"", sagt C,sar. Und man merkt ihm den Stolz an, dass er daran entscheidend beteiligt gewesen war. Zwischen 1994 und 1999 trug er in zwei Etappen das BVB-Trikot. 80 Mal in der Bundesliga (sieben Tore), 27 Mal im Europapokal. Unvergessen dabei sein 30-Meter-Freistoßtor im UEFA-Cup-Halbfinale gegen seinen Ex-Klub Juventus Turin, das das zwischenzeitliche 1:1 bescherte, der stark ersatzgeschwächten BVB-Truppe damals aber nicht zum Einzug ins Finale reichte. Dortmund, versichert C,sar, den man häufig hier sieht, habe er nicht aus den Augen verloren. ""Ich verfolge, was meine Lieblingsmannschaft macht. Und ich bin traurig, dass es so weit gekommen ist. Aber ich bin überzeugt, dass Borussia Dortmund wieder nach oben kommt. Die Strukturen sind vorhanden - und die Menschen, die diesen Klub wieder nach vorn bringen können"", sagt der inzwischen 42-Jährige, der durchtrainiert wirkt wie eh und je. Der modebewusste Brasilianer trägt kein Gramm Fett zu viel am Körper. Angeblich fährt er jeden Tag 100 Kilometer mit dem Fahrrad. Oder er trainiert mit Nachwuchs-Stars, bestreitet Freundschaftsspiele. ""Es hat sich nicht viel geändert"", berichtet Julio: ""Ich bin immer noch im Fußball-Geschäft."" Zunächst als Trainer einer Talentschmiede, mittlerweile ist das Ziel die Erlangung einer FIFA-Lizenz, um weltweit als Spielerberater arbeiten zu dürfen. Die Idee des Abschiedsspiels wurde erst vor wenigen Wochen geboren. Er berichtet, wie er am 22. August 2005 in Köln den Abschied von Thomas Häßler erlebt und er in einer kleinen Runde erzählt hat, dass ihm nur ein Punkt in seiner Karriere fehlt - ein richtiger Abschied von seinem Lieblingsclub mit der besten Fantribüne der Welt. Nicht bei Juventus, Werder oder Marseille - nein, beim BVB, ""wo ich meine größten Erfolge gefeiert habe, wo es die besten Fans gibt, die ich je erlebt habe."" Er will noch einmal das Team von 1997 zusammenbringen und seine Freunde aus Brasilien einladen. Nun heißt es am 13. November 2005: Borussia Dortmund, Champions League Sieger von 1997, gegen ""Julio and Friends"". Die Zusagen, die Julio Cesar erhalten hat, versprechen einen ""fußball-zauberhaften"" Abend und sollen an ganz große Zeiten erinnern. Vom ""BVB 97"" erwartet Julio: Chapuisat, Kree, Freund, Kohler, Kutowski, Klos, Povlsen, Möller, Sammer, Sousa, Riedle, Reinhard, Lambert, Paulo Sousa, Zelic, Feiersinger und Zorc. Für ""Julio and Friends"" sollen u.a. spielen: Taffarel, Careca, Romario, Jorginho, Bebeto, Paulo Sergio, Ailton, Elber, Dunga, Häßler und Herzog. Zusagen von del Piero, Baggio, Totti und Vialli werden noch erwartet. Eintrittskarten gibt es auch nach dem Spiel gegen den HSV an den Kassen der Nord- und Südtribüne ab 5 EUR für den Stehplatz, Sitzplätze zwischen 17 und 25 EUR an allen bekannten Vorverkaufsstellen und im BVB Online Shop. Familienkarten kosten 17 EUR, für jedes weitere Kind 3 EUR. Die Business Seats mit Zugang zur Stammtischebene werden für 100 EUR angeboten.