Dortmund: Streit um Borussia-Hymne

Borussia Dortmund will seine Vereinshymne ab sofort wieder in der ursprünglichen Version von 1934 singen. Nach Information der Ruhr Nachrichten beschlossen die Vereinsmitglieder am vergangenen Sonntag (20.11.05) einer emotionsgeladenen Diskussion mehrheitlich, die Zeile ""Hipp-Hipp-Hurra! Borussia!"" durch den alten Wortlaut ""Ball-Heil-Hurra! Borussia!"" zu ersetzen. Die Vereinshymne ""Wir halten fest und treu zusammen"" war 1934 zum 25-jährigen Jubiläum des Clubs entstanden. Auf Anregung des BVB-Historikers Gerd Kolbe wurde die fragliche Zeile vor zwei Jahren geändert, um sich von Anklängen an Nazi-Jargon zu distanzieren. Sportlergruß ""Ball-Heil"" älter als die Nazis Die Fanabteilung des Vereins argumentierte nun, dass der Sportlergruß ""Ball Heil"" schon lange vor Hitlers Machtergreifung gebräuchlich gewesen und vergleichbar sei mit ""Petri Heil"" oder ""Waidmanns Heil"". Die Fans im Stadion hatten die Neuerung in den vergangenen zwei Jahren zum Teil ignoriert und weiterhin die alte Version gesungen. Borussia-Archivar Gerd Kolbe beschreibt in seinem 2002 erschienenen Buch ""Der BVB in der NS-Zeit"", dass der Dortmunder Fußballclub sich während der Nazizeit zwar auch der herrschenden Ideologie angepasst habe, daneben aber durchaus auch ""widerborstig"" gewesen sei. So habe man in der Vereinssatzung auf den allgemein üblichen ""Arierparagrafen"" verzichtet oder den Platzwart Heinrich Czerkus bei seiner Arbeit im kommunistischen Untergrund gedeckt. Kolbe findet die jetzige Rück-Znderung zwar fragwürdig, einen ""Rechtsruck beim BVB"" könne man aber sicherlich ausschließen.