Borussias Kampf gegen die Torlosigkeit
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Ohne Verletzte und der Bilanz von zehn ungeschlagenen Testspielen (sieben Siege, drei Unentschieden) war Borussia Dortmund zum Auftaktspiel nach München geflogen. 14 Tage später haben sich die Parameter verschoben. Vier Spieler sind verletzt, und die Euphorie ist nach dem 0:2 gegen die Bayern und dem 1:1 gegen Mainz dem Erfolgsdruck gewichen. Am Samstag in Stuttgart sollte ein Sieg her, um vor der Länder- und Pokalspiele in die Erfolgsspur zurück zu finden. Die Hoffnungsträger heißen Wörns und Tinga. Der Routinier soll nach verbüßter Sperre der Abwehr zusätzliche Stabilität verleihen. In München war die Defensive der Schwachpunkt, und auch gegen Mainz wirkte sie in einigen Szenen wackelig. Wörnsï Rückkehr ist doppelt wichtig: Kehl, Metzelder und Amedick fallen verletzt aus, außerdem fehlt Stürmer Amoah. Die Angreifer erspielten sich in München und insbesondere gegen Mainz (Abseitstor, Pfostentreffer, auf der Linie geklärt ...) reihenweise hochkarätige Möglichkeiten - und vergaben sie. Aufwand und Ertrag stehen in keinem Verhältnis. Zum Vergleich: Die offensivstärkste Mannschaft der vergangenen Saison, Werder Bremen, versenkte 78 ihrer 591 Torschüsse im gegnerischen Netz. Die Bremer benötigten demnach im Schnitt 7,6 Schüsse für ein Tor. Schwächste Mannschaft war in der vergangenen Saison Borussia Mönchengladbach. Nur jeder 13. Torschuss führte zum Erfolg. Aktuelles Schlusslicht ist der BVB. Nur einer (Amedicks Kopfball gegen Mainz) von 34 Schussversuchen war bislang erfolgreich. Bert van Marwijk betrachtet diese Zahlen aus einem anderen Winkel. ""Wir haben Chancen, und wir spielen diese Chancen selbst heraus"", sagt der Niederländer. Zudem resultieren, so van Marwijk, die Tormöglichkeiten anderer Klubs primär aus Kontersituationen. Und weiter: ""Ich habe das Gefühl, das dauert nicht mehr lange. Das sieht man, das fühlt man."" Ausgerechnet beim VfB Stuttgart soll der Knoten also platzen. Gegen jenen VfB, gegen den der BVB seit 634 Spielminuten torlos ist. Eine solche Serie hat es in der Geschichte der Liga noch nie gegeben. Den letzten Treffer gegen die Schwaben erzielte Ewerthon heute vor vier Jahren, am 24. August 2002. In den folgenden sieben (!) Partien gelang den Borussen kein Treffer mehr gegen den VfB. In der Mathematik ergibt Minus mal Minus Plus. Vielleicht stehen die Vorzeichen für eine positive Überraschung am Neckar gar nicht so schlecht...