DFB-Pokal: Thannhausen - BVB 0:3

Erst nach einer blamablen Anfangsphase ist Fußball-Bundesligist Borussia Dortmund seiner Favoritenrolle bei der fünftklassigen TSG Thannhausen gerecht geworden. Der BVB besiegte den bayerischen Landesligisten am Samstag in der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals vor 10.500 Zuschauern im ausverkauften Mindelstadion in Thannhausen mit 3:0 (3:0). Allein in der ersten Viertelstunde gestatteten die Westfalen den Gastgebern beim Stand von 0:0 fünf hochkarätige Torchancen. Gleich drei Mal musste der starke Gäste-Torwart Roman Weidenfeller die zu Spielbeginn erschreckend schwachen BVB-Profis mit Paraden vor einem Rückstand bewahren. Der brasilianische Neuzugang Tinga stellte in der 29. Minute mit seinem ersten Pflichtspieltreffer für die Borussia schließlich doch die Weichen auf einen Sieg des haushohen Favoriten. Allerdings sprang ihm vor seinem unhaltbaren Schuss der Ball an die Hand. Die Stürmer Nelson Valdez (40.) und Alexander Frei (42.) jeweils im Nachschuss sorgten noch vor dem Pausenpfiff für die Vorentscheidung gegen die nimmermüden Amateure. Mit minimalem Aufwand, aber auch ohne weitere Tore brachten die Dortmunder die zweiten 45 Minuten über die Bühne. ""Thannhausen hat sehr gut gespielt, sehr mutig, sehr offen. Wir haben dagegen wie Amateure gespielt. Ich habe mich fast das ganze Spiel unglaublich geärgert"", schimpfte BVB-Coach Bert van Marwijk trotz des Einzugs in die zweite Runde. Für rund 90.000 Euro hatte die TSG Thannhausen das Mindelstadion mittels Zusatztribünen auf eine Kapazität von etwas mehr als 10.000 Zuschauern erweitert. Immerhin war es laut Clubchef Gerd Olbrich ""ein Jahrhundertspiel"" für den Fünftligisten aus der 6000-Seelen-Gemeinde nahe Augsburg, der trotz der Niederlage Grund zum Feiern hatte. ""Wir können stolz auf uns sein"", kommentierte der junge TSG-Trainer Oliver Schmid, ein 29 Jahre alter Student. 31 Jahre nach der DFB-Pokal-Premiere gegen den damaligen Zweitligisten Bayer 04 Leverkusen (0:6) schnupperte Thannhausen in der ersten Viertelstunde sogar an einer Sensation. Stefan Selig (8.) sowie der agile Stürmer Bayram Sadrijaj (13./17.) scheiterten jeweils an Weidenfeller, Franz Stroh (12.) und Kapitän Marian Dischl (14.) verfehlten bei weiteren Großchancen das BVB-Tor. Am Ende blieb den tapferen Amateuren sogar der hochverdiente Ehrentreffer verwehrt. Dortmunds Trainer Bert van Marwijk verfolgte anfangs entsetzt die pomadige Vorstellung seiner Profis. Erst als im Mittelfeld Steven Pienaar, Tinga und Florian Kringe das Spiel an sich rissen, verlief der Nachmittag doch noch recht entspannt für den Chefcoach der Borussia. Dortmund erfüllte seine Pflicht - aber mehr auch nicht.