´Die Autonomie des Trainers hat Grenzen´
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""Es war eine sehr ordentliche Leistung der Mannschaft"", sagte Hans-Joachim Watzke nach dem 1:1 (0:0) gegen den 1. FC Nürnberg. Die Berliner Morgenpost sprach mit dem Geschäftsführer von Borussia Dortmund, der BVB-Trainer Bert van Marwijk bis auf weiteres das Vertrauen ausgesprochen hat, obwohl es intern zuletzt immer wieder Kritik an der Arbeit des Niederländers gab. Berliner Morgenpost: Herr Watzke, warum nehmen Ihnen so viele Kritiker nicht ab, dass Sie Vertrauen zu Bert van Marwijk haben? Hans-Joachim Watzke (47): [I]Es entspricht wohl dem Zeitgeist, dass vieles angezweifelt wird. Wenn ich etwas so deutlich formuliere, wie ich es in diesem Fall getan habe, dann meine ich das auch so.[/I] Auch wenn Sie zwischenzeitlich erhebliche Zweifel daran hatten, ob es richtig sei, an ihm festzuhalten? [I]Ich habe darüber gar nicht so intensiv nachgedacht, weil der Trainer in seiner Funktion nie zur Disposition stand. Es ging mir nur darum, eine Bestandsaufnahme der sportlichen Leistungen zu machen. Da muss es erlaubt sein, auch mal kritisch zu reflektieren.[/I] Sie haben mit Abschluss der Sanierung des BVB angekündigt, Ihr Augenmerk verstärkt auf den sportlichen Bereich legen zu wollen. Van Marwijk schien Ihre Aussagen als Einmischung zu werten. [I]Meinen Beitrag zur Sanierung des BVB habe ich als Unternehmer geleitet. Aber ich sehe mich noch mehr als Fußballer. Ich bin Vorsitzender der Geschäftsführung, ich führe dieses Unternehmen. Ich habe also die Gesamtverantwortung gegenüber dem Verein und den Aktionären. Der muss ich gerecht werden. Natürlich akzeptiere ich, dass ein Trainer ein autonomes Wirken für seinen Bereich reklamiert: Aufstellung und Taktik sind einzig und allein die Entscheidungen des Trainers. Doch das autonome Wirken stößt an Grenzen, wenn es um die Gesamtkonstruktion geht.[/I] Kapitän Christian Wörns hatte gesagt, dass beim BVB auch Unruhe von Vereinsseite hereingebracht worden sei und Sie damit gemeint. [I]Das ist Käse. Ich habe mich in dieser Saison nicht mehr oder weniger als in den vergangenen Jahren zur sportlichen Situation geäußert. Das wäre genauso, als wenn man dem Vorstandsvorsitzenden eines großen deutschen DAX-Unternehmens vorgibt, er darf sich nicht über den Zustand seiner Produkte äußern. Ich habe noch nie erlebt, dass in München jemand daran Anstoß nimmt, wenn sich der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge zur Mannschaft äußert. Oder in Berlin, wenn Dieter Hoeneß, der genau wie ich Vorsitzender der Geschäftsführung ist, neben der Trainerbank steht.[/I] Rummenigge und Hoeneß sind Ex-Profis, Sie nicht. [I]Der Vorstand eines Automobilkonzerns muss vorher auch nicht Formel 1 gefahren sein. Außerdem betreibe ich dieses Geschäft nicht seit einer Woche, sondern seit zwei Jahren. Ich komme aus dem Fußball, und jeder, der sich mit mir über Fußball unterhält, hat das auch schnell erkannt.[/I]