BVB-Blamage: Ohne Gier nur Platz 4
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Mit dem vierten - und letzten - Platz und einer Niederlage gegen den Regionalligisten Fortuna Düsseldorf ist Borussia Dortmund vom Blitzturnier in Düsseldorf zurückgekehrt. Bescheidene Hoffnung nach der Blamage: der misslungenen Generalprobe soll Freitag die gelungene Rückrunden-Premiere gegen Bayern München folgen. Die Probleme des BVB auf dem Spielfeld hingen beim ""Stadtwerke Düsseldorf Wintercup"" am Samstag in der LTU-Arena eng mit den Problemfällen zusammen, die am Spielfeldrand standen. Alexander Frei, Sebastian Kehl und Christian Wörns - und damit die Erfahrung von 150 Länderspielen und über 600 Bundesligaspielen - waren mit ihren Verletzungen nur als Zuschauer mit nach Düsseldorf gefahren. Das Fehlen des Trios war bei den Blitzturnier-Duellen über je 45 Minuten mit Bayer Leverkusen und Fortuna Düsseldorf, die der BVB beide 3:4 im Elfmeterschießen verlor, unübersehbar. Heute wollen Frei, Kehl und Wörns wieder ins Mannschaftstraining einsteigen. Ob alle beim Rückrunden-Auftakt gegen die Bayern auflaufen, bleibt fraglich. In Düsseldorf musste BVB-Trainer Jürgen Röber, der gestern nach der Turnier-Leistung zum sonntäglichen Extratraining geladen hatte, probieren und improvisieren. Mit bescheidenem Ergebnis. ""Wir haben zu wenig Herz gezeigt. Und eine Leistung wie gegen Düsseldorf kann nicht unser Anspruch sein"", resümierte Sportdirektor Michael Zorc. Beim kleinen Finale gegen die gastgebende Fortuna, die nur noch die Reserve ihrer Regionalliga-Truppe aufgeboten hatte, fand die Borussia gar nicht ins Spiel. Sehenswert war nur das 1:0 von Nuri Sahin, blamabel die Niederlage im Elfmeterschießen. Etwas besser war es für die Dortmunder im ersten Spiel gegen Leverkusen gelaufen. Da hatte Jürgen Röber zumindest ""gute Ansätze gesehen"". Trotzdem waren Defizite beim emotionsarmen ""Dienst nach Vorschrift"" unübersehbar. Der BVB verfiel in die bekannte Trägheit, der Ball lief schleppend, der Gegner wurde nicht unter Druck gesetzt, das Umschalten von Abwehr auf Angriff dauerte viel zu lang. Im Sturm vergab Nelson Valdez, übermotiviert und viel zu eigensinnig, zwei Chancen. Und übersah dabei zwei Mal den besser postierten Ebi Smolarek. Im Mittelfeld war Steven Pienaar mit der zugedachten zentralen Rolle überfordert. Immerhin: Florian Kringe und Marc Andre? Kruska auf Halbpositionen im Mittelfeld sowie Tinga defensiv vor der Abwehr fanden nach regem Positionstausch zu Spielbeginn ihren Platz. In der Innenverteidigung versagte Ersatzmann Markus Brzenska, Christoph Metzelder erzielte mit einem Eigentor die 1:0-Führung für Leverkusen, die Dede noch ausgleichen konnte. Außenverteidiger Philipp Degen war an beiden Toren gegen den BVB im Turnier beteiligt. ""Die Generalprobe ist schiefgegangen, vielleicht wird es Freitag besser"", übte sich Florian Kringe in Zweckoptimismus. Den hatte Christoph Metzelder im Hinterkopf: ""Gegen die Bayern sind wir ja Außenseiter."" Ob das hilft? ""Vielleicht sind wir jetzt wachgerüttelt"", hoffte Roman Weidenfeller. Der Torwart sah beim Gegentor der Düsseldorfer nicht gut aus, war aber bei vier Elfmetern nicht zu überwinden und ein Vorbild in Sachen Einsatz und Motivation. ""Was gibt es Schöneres, als im eigenen Stadion gegen die Bayern zu spielen?"", fragte er. ""Wir können Respekt haben, aber keine Angst. Und wir brauchen wieder Gier in den Augen."" Auch die dürfte gegen die Bayern nicht reichen. Und der Leidtragende wird dann, ausgerechnet, Roman Weidenfeller sein.