Geht Röber bei Dortmund in die Verlängerung?

Trainer auf Zeit - eine nicht allzu oft gespielte Variante in über 43 Jahren Fußball-Bundesliga. Der BVB aus Dortmund ist dieses Wagnis eingegangen. Vorerst mit Erfolg! Zum Rückrundenstart ein spektakulärer 3:2-Sieg gegen den Noch-Meister FC Bayern - und das nach einem 1:2-Rückstand zur Pause - besser gehts nicht. Jürgen Röber, das 53-jährige Stehaufmännchen, hat wieder Leben in die hochbezahlte Truppe der Borussia eingehaucht. Motivator Röber konnte mit seiner positiven Ausstrahlung der Mannschaft den Glauben an die eigene Stärke eindrucksvoll zurück geben. Mit Enthusiasmus und Power hat Röber den ungeliebten Niederländer Bert van Marweijk, mit dem Dortmund diverse erbärmliche Heim-Vorstellungen gegeben hatte, schnell vergessen lassen. Fast drei Jahre nach seiner Entlassung in Wolfsburg ist Röber sogleich eine triumphale Rückkehr ins Fußball-Oberhaus gelungen. Die unglaublich große Fan-Gemeinde trug den rumpelstilzartig jubelnden Fußball-Lehrer direkt nach dem Schlusspfiff sofort gedanklich auf ihren Schultern - stellte sich aber am nächsten Tag sogleich die Frage, wie diese Personalie weitergeführt werden soll. Noch 16 Spiele, das erste davon schon am Mittwoch in Mainz, dann soll Schluss sein mit Röbers Trainings- und Motivationsarbeit in Dortmund. Der Nachfolger steht bereits in den Startlöchern, auch wenn er es offiziell nur mit sich selbst besprochen und der Tffentlichkeit verschwiegen hat, der gute Tommy von Heesen. Man stelle sich nun aber mal den ""worst case"" vor: Röber punktet nicht nur gegen die Bayern, der BVB rappelt sich am Ende bis in den UEFA-Cup hoch, die Fans lieben ihren ""neuen"" Jürgen fast so wie ihren ""alten Fußball-Gott"" Jürgen Kohler und der Verein sagt: ""Das wars, Danke, Jürgen, ab in die Wüste!"" Die entsetzten Aufschreie im Westfalen-Land höre ich schon jetzt, und trotz dieser eventuellen internationalen Qualifikation würden am Ende nur Verlierer zurück bleiben: Die Bosse der Borussia zuerst, Jürgen Röber und dessen Nachfolger gleich dahinter. Ein Szenario, das den Schwarz-Gelben nicht zu wünschen ist, denn Siege sollten mit Arbeit belohnt werden und nicht in Arbeitslosigkeit enden.