Borussia Dortmund ist mit einem Sieg in die UEFA Champions League gestartet. Im Auftaktspiel der Gruppe D gewann der Deutsche Meister gegen den Titelträger aus den Niederlanden, Ajax Amsterdam, mit 1:0 (0:0) und hat sich damit eine gute Ausgangssituation vor den Duellen mit den Favoriten in dieser Gruppe, Real Madrid und Manchester City, in dieser Gruppe verschafft. Das ""goldene Tor"" fiel erst in der 87. Minute.
65.829 Besucher im ausverkauften ""BVB Stadion Dortmund"", wie der Signal Iduna Park in der Königsklasse offiziell heißt, sorgten für eine Gänsehaut-Atmosphäre. Und sie mussten leiden: Nach drei Riesenchancen für Ajax, die alle von Weidenfeller vereitelt wurden, vergaben die Schwarzgelben im zweiten Durchgang viele Chancen, Hummels verschoss einen Foulelfmeter. Erst in der 87. Minute gelang dem bis dahin glücklosen Lewandowski der Siegtreffer.
" "Der italienische Unparteiische Paolo Tagliavento hatte die Begegnung noch gar nicht angepfiffen, da hatte sich der Signal Iduna Park bereits in das größte Stehplatzstadion Europas verwandelt. ""Deutscher Meister, steht auf!"", forderte die Südtribüne, und alle standen auf, standen wie ein Mann hinter ihrer Mannschaft - und sie hatten bereits nach 60 Sekunden zum ersten Mal den Torschrei auf den Lippen, als zwei Borussen durchgebrochen waren. Aber Lewandowski brachte Götzes Ball nicht zu Reus.
Auf dem Rasen ging es - Gott sei Dank - deutlich turbulenter zu als in der Stadt und im Stadionumfeld, wo das Sicherheitskonzept der Polizei offenbar fast vollständig aufgegangen war und abgesehen von einigen Vorfällen durch Ajax-Fans im Bereich der Reinoldikirche und einer demolierten U-Bahn wohl nichts Gravierendes passiert ist. Borussia machte von Beginn an Druck und schnürte Hollands Rekordmeister in den ersten 20 Minuten in der eigenen Hälfte ein, ohne allerdings zum Abschluss zu kommen. Die erste dicke Möglichkeit bot sich erst dem von Reus in Szene gesetzten Schmelzer, als schon eine halbe Stunde gespielt war. Schmelzer kam elf Meter halblinker Position vor dem Tor zum Abschluss, aber nicht an Torwart Vermeer vorbei.
Diese Überlegenheit schützte nicht davor, dass Ajax die erste Großchance bekam: Gündogan patzte im Aufbau, Babel bediente Eriksen, der frei vor Weidenfeller auftauchte. Doch Deutschlands konstantester Keeper wehrte zur Ecke ab (12.) und musste in der 35. Minute Kopf und Kragen riskieren, als de Jong allein auf sein Tor zulief. Weidenfeller klärte 20 Meter vor seinem Tor mit dem Fuß, blieb dann aber als ""Verteidiger"" draußen. Babel sah plötzlich das leere Gehäuse vor sich, doch Piszczek und Subotic retteten in höchster Not zur Ecke.
Ajax hatte sich in dieser Phase aus der anfänglichen Umklammerung gelöst, verbuchte gegen Ende des ersten Durchgang sogar ein Plus von 56% der Ballkontakte. Auch deshalb, weil das Spielgerät immer wieder über längere Passagen sehr sicher durch die eigenen Reihen lief, während die Borussen insgesamt einen Tick zu überhastet agierten und den gut gemeinten Aktionen ein Stück weit die Präzision abhanden kam. Der zweite Durchgang hatte es in sich. Zunächst brannte es lichterloh im Dortmunder Strafraum: Babel kam aus 14 Metern zum Schuss, doch ein Abwehrbein rettete zur Ecke, die die nächste Großchance brachte für Ajax. De Jong hatte am Elfmeterpunkt freie Bahn, doch Weidenfeller kam blitzschnell raus, verkürzte den Winkel - und parierte sensationell (48.).
Dann kam Borussia. Und wie! Lewandowski ließ im Strafraum van Rhijn und Alderweireld aussteigen, hatte dann freie Schussbahn, aber er verzog (49.). Götze schickte Reus, der von halbrechts in den Strafraum eindrang, jedoch an Vermeers Fuß scheiterte (53.). Der Ajax-Keeper war auch vier Minuten später bei Gündogans Volleykracher zur Stelle. Und weiter gingïs. Götze dribbelte sich in den Sechzehner, van Rhijn ließ das Bein stehen, und Schiri Tagliavento zeigte sofort auf den Punkt. Hummels, der im Dezember gegen Marseille sicher und im Pokalfinale gegen Bayern glücklich verwandelt hatte, schob den Ball flach in die rechte Ecke. Vermeer war zur Stelle und parierte (58.).
Dieser Fehlschuss zog den Schwarzgelben ein wenig den Zahn. Ajax konnte wieder durchatmen. Bei 15:8 Torschüssen wäre Borussias Führung zu Beginn der Schlussviertelstunde mehr als verdient gewesen. Klopp brachte Perisic für Blaszczykowski. Und Schmelzer, von Reus geschickt, kam von links in eine gute Position, aber er zögerte zu lange (76.).
Powerplay in der Schlussphase. Borussia drückte. Auch Klopp setzte ein Zeichen, besser: er wollte ein Zeichen setzen und mit Schieber einen zweiten Stürmer und mit Leitner eine weitere frische Offensivkraft bringen. Das Duo stand an der Seitenlinie zur Einwechselung bereit, als Gündogan den öffnenden Pass auf Piszczek schlug, der weiterleitete ins Zentrum, wo der bis dato glücklose Lewandowski sich aus der Umklammerung löste und mit Brachialgewalt zum 1:0 einschoss (87). Das warïs. Borussia spielte die drei Minuten Nachspielzeit souverän runter.
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