Vulkan will endlich wieder Vollstrecker sein

"Ein brodelnder Vulkan auf zwei Beinen. Treffender lässt sich Alex Frei (27) derzeit nicht beschreiben. Der neue Torjäger von Borussia Dortmund ist angefressen, stocksauer, gereizt. Das tägliche Training dient als Spiegel seiner Seele: Frei grätscht, Frei meckert, Frei schubst, Frei donnert den Ball aus allen Lagen ins Netz. Mit voller Wucht selbst aus drei Metern. Ganz ohne Lächeln, ganz ohne Jubel. Er muss einfach irgendwie raus, der Frust über die eigene Erfolglosigkeit. Einen Treffer hat Alex Frei in bislang fünf Bundesliga-Spielen für den BVB erzielt. Nicht viel. Vor allem, weil der eigentlich als lang ersehnter Vollstrecker eingekaufte Torschützenkönig der französischen Liga etliche Großchancen versiebt hat. ""Ich bin mir selber böse, betonte Frei mit versteinerter Miene - und schon waren die Gedanken wieder in Gladbach. Der Nationalstürmer der Eidgenossen war dort zweimal völlig unbedrängt an Torhüter Kasey Keller gescheitert. ""Ich leide bei solchen Spielen wie in Gladbach, weil ich dort ein Tor hätte machen müssen"", verriet er, und: ""Ich weiß selber, dass ich nicht gut war."" Über das Warum hat Frei viel nachgedacht in den letzten Tagen, über Fehler, über die Kritik, die an den Leistungen der Stürmer laut wurde. Und über die richtige Reaktion. Kein Wunder, dass der Neu-Borusse deshalb den Freitag entgegen sehnt. Dem Anpfiff gegen Hannover 96 im Signal Iduna Park (20.30 Uhr/live bei arena). Denn das BVB-Heimspiel gegen die Niedersachsen soll das Ventil für Freis angestaute Wut sein. ""Meistens spielt man so, wie man trainiert"", sagte er gestern, ""es wird also zur Sache gehen. Denn gewinnen ist alles."" Und treffen dafür eben unverzichtbar. Neben Alex Frei wird gegen Hannover erneut Ebi Smolarek den Dortmunder Angriff besetzen. Denn noch immer ist an eine Rückkehr von Nelson Valdez ins Mannschaftstraining nicht zu denken. Der Paraguayer laboriert noch immer an den Folgen eines Muskelfaserrisses vom 16. September. ""Wir werden noch ein paar Wochen warten müssen"", betonte BVB-Trainer Bert van Marwijk, der zudem weiter die Nationalspieler Christoph Metzelder (Reha nach Knie-Operation) und Sebastian Kehl (Knochenstauchung im Knie) nicht einsetzen kann. Eine bittere Sperre muss darüber hinaus Nuri Sahin (18) absitzen: Der türkische Nationalspieler hatte am Sonntag als Aushilfe im Regionalligaspiel der BVB-Reserve gegen Erfurt die gelb-rote Karte gesehen."""