´Watzke: Das beste Ergebnis´

Hans-Joachim Watzke (48) hat als Geschäftsführer von Borussia Dortmund erstmals schwarze Zahlen präsentieren können. Im Rahmen der Bilanz-Pressekonferenz am Freitag bezifferte Watzke den Gewinn für das Geschäftsjahr 2006/07 mit 10,3 Millionen Euro. ""Das ist unabhängig von der Rechtsform das beste Ergebnis in der 98-jährigen Geschichte des Vereins"", bemerkte er. Noch vor zwei Jahren hatte der Verlust der Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA dramatische 78,7 Millionen Euro betragen. ""Damals"", erinnert Watzke, ""ging es nur um eine Frage: Wird hier weiter Fußball gespielt?"" Nachdem der sechsmalige Deutsche Meister der Insolvenz nur haarscharf entging, steht er heute auf einem wirtschaftlich stabilen Fundament. Binnen zwölf Monaten konnten die Verbindlichkeiten, die in ihrer Spitze in der Zra Niebaum/Meier annähernd 120 Millionen Euro betrugen, um 61,7 Millionen Euro gesenkt werden. Außerhalb der Stadion-Finanzierung (102 Millionen Euro) liegen die Netto-Verbindlichkeiten zum Stichtag 30. Juni 2007 nur noch bei 14,3 Millionen Euro. Finanzgeschäftsführer Thomas Treß kündigte an, dass im Geschäftsjahr 2007/08 weitere 10,9 Milionen Euro an Kreditschulden getilgt werden sollen. Die gesamte Finanzpolitik der Borussia soll daran ausgerichtet werden, ""kontiuierlich Verbindlichkeiten abzubauen"" (Watzke). Im laufenden Geschäftsjahr werde die KGaA wieder eine schwarze Zahl schreiben, ""aber wie schwarz sie wird, hängt vom sportlichen Erfolg ab."" Sollte Borussia Dortmund auf die internationale Bühne zurückkehren, werde sich das Erlöspotenzial ""gewaltig"" erhöhen, versprach Watzke. Spätestens 2010 werde sich der Handlungsspielraum seines Klubs beträchtlich erhöhen, sagte der Geschäftsführer, sobald der Vermarktungsvertrag mit ""Sportfive"" auslaufe und entsprechende Provisionen wegfielen, stünden dem BVB jährlich ""nach konservativer Schätzung acht bis zehn Millionen Euro"" mehr zur Verfügung. Schon 2009 läuft der Kontrakt mit Ausrüster Nike aus, der für einen Fünf-Jahres-Vertrag 33 Millionen Euro hinblätterte. Diesen Betrag in seiner Gesamtheit benötigte die frühere Führung schon 2004, um kurzfristig die Liquidität der KGaA zu sichern. Die Kosten für die Lizenzspieler-Abteilung beliefen sich in der vorigen Saison auf 25 Millionen Euro (gegenüber 57 Millionen Euro im Jahr 2004) - eine Summe, mit der sich der BVB in der unteren Hälfte der Liga bewegt. ""Mit diesem Volumen ist nicht automatisch klar, dass man unter die ersten drei bis fünf Vereine kommen muss"", betonte Watzke. In der laufenden Saison sattelt er bei seinen Profis bei den Gehaltszahlungen voraussichtlich sechs Millionen Euro drauf. Der Umsatz der KGaA kletterte im Geschäftsjahr 2006/07 ohne Berücksichtigung von sonstigen betrieblichen Erträgen (8,72 Millionen Euro) auf 90,9 Millionen Euro, das sind 7,6 Millionen Euro oder 9,2 Prozent mehr als in der Vorsaison. Die größte Steigerungsrate verzeichnete die Borussia im Bereich der Fernsehvermarktung, die 21,3 Millionen Euro einbrachte (Vorjahr 14,8 Mio ). Im Ticketing wurden 18,3 Millionen Euro erzielt (Vorjahr 17,2), im Sponsoring 30,5 Millionen (Vorjahr 27,2 ).