Das Ende der Erfolgsserie

Ratlose Gesichter, wohin man blickte. Die 1:3-Niederlage bei RW Oberhausen kam offensichtlich für alle im Lager des BVB 2 völlig unerwartet: Zu einem Zeitpunkt, als der personelle Engpass gerade behoben und die Mannschaft von Theo Schneider nominell so gut aufgestellt war wie seit Wochen nicht mehr, traf sie das Ende der Erfolgsserie wie ein Keulenschlag. ""Wieder mal mussten wir umstellen - aber diesmal hat es einfach nicht funktioniert"", resümierte der Trainer nach den aus Dortmunder Sicht enttäuschend verlaufenen 90 Minuten im Stadion Niederrhein - und brachte damit das Geschehen auf den Punkt. Letztlich half es auch nicht, dass neben Lars Ricken auch Martin Amedick aushalf, Daniel Gordon sein lang ersehntes Comeback feierte und trotz seines 25-minütigen Einsatzes am Vortag gegen Bochum auch Sahr Senesie von Beginn an mitwirken durfte: In der gegenüber dem Magdeburg-Spiel auf fünf Positionen veränderten Elf passte es in vielen Phasen weder vorne noch hinten. Sicherlich waren sie auf eine Mannschaft getroffen, die einen Sahnetag erwischte, sich in Aufbau und Offensive über weite Strecken glänzend organisiert zeigte und in beeindruckender Manier um die drei Punkte kämpfte. Doch in erster Linie waren es die Borussen selbst, die ihren Gastgebern durch eine Vielzahl teils haarsträubender individueller Patzer erst den Weg zum Erfolg ebneten. Vor allem über eine Szene diskutierten sie noch lange danach: Unfassbar, wie leichtfertig Mehmet Akgün in der 57. Minute den Ball im Strafraum verlieren und ihn dem Torschützen Jens Robben mustergültig servieren konnte. Es war das 2:1 für RWO - und für den BVB, der kurz vor Schluss durch David Müller noch den dritten Treffer kassierte (87.), der Anfang vom Ende. Dabei hatten sie alle Trümpfe in der Hand, als der von Lars Ricken glänzend bediente Sahr Senesie gleich Borussias erste gute Offensivaktion mit dem Führungstreffer krönte (17.). Doch binnen weniger Minuten gaben sie das Spiel aus der Hand, spätestens nach dem Freistoßtreffer von David Müller (28.) ging jegliche Ordnung verloren. Kein einziger Spieler spielte über dem Schnitt, einige - wie Mehmet Akgün, David Vrzogic oder vor allem Sebastian Hille - erwischten gar einen ganz schwachen Tag. Drei Leute, die in Schneiders Konzept eine ganz wichtige Rolle gespielt hatten: ""Sie sollten über die Außen das Spiel nach vorne tragen, für Druck und Strafraumsituationen sorgen, aber sie haben diese Vorgabe eigentlich nie erfüllt."" Dass trotz allem doch noch etwas hätte gehen können, zeigten sie nach Akgüns Missgeschick, als sie mit Yasin Tztekin und dem zwar engagierten, aber im Abschluss glücklosen Sebastian Tyrala endlich wieder mehr ins Offensivspiel investierten. Zwei-, dreimal brachten sie die RWO-Abwehr richtig in die Bredouille, um dann abermals an ihren eigenen Unzulänglichkeiten zu scheitern - diesmal im Abschluss. Die Personalsituation gab nicht den Ausschlag für diese Niederlage, aber ein klassischer Strafraumspieler wie Sebastian Nöthe fehlte den Borussen an allen Ecken und Enden. BVB 2: Höttecke - Hillenbrand, Amedick, Hünemeier, Akgün - Hille (85. Buttgereit), Großkreutz, Gordon (62. Tyrala), Vrzogic (59. Tztekin) - Ricken - Senesie. Tore: 0:1 Senesie (17.), 1:1 Müller (28.), 2:1 Robben (57.), 3:1 Müller (87.).