Ein Park im Sonnenschein

"63 Prozent der Deutschen kennen das ""Westfalenstadion - sogar 75 % sind es unter Fußball-Fans. Platz 2 hinter der Münchener ""Allianz Arena"". Erst 20 (32) Prozent kennen den ""Signal Iduna Park"". Platz 9 - noch hinter der Wolfsburger ""Volkswagen Arena"". Viel Arbeit also für den Namenspaten der Dortmunder Fußball-Oper. Vom großen Konferenzraum der Signal Iduna-Zentrale blickt man aus riesigen Panoramafenstern direkt auf das größte Stadion der Republik. ""Signal Iduna Park"": Seit Ende 2005 ziert der meterhohe Schriftzug der Versicherungsgruppe drei der vier Tribünen. Nachts leuchten die Buchstaben sogar - so wie die Augen von Reinhold Schulte, Vorstandsvorsitzender der Signal Iduna, wenn er vom BVB schwärmt und vom Standort Dortmund an sich. Gewiss, beim Bekanntheitsgrad des Unternehmens, einziger Gradmesser der Kooperation und ausschlaggebend auch für die tatsächliche Höhe der Zuwendungen an den BVB, müsse man bis zum Ende der Vertragslaufzeit im Juni 2011 zulegen. Doch Zweifel am Erreichen der Ziele lassen weder Schulte noch Vertriebsvorstand Michael Johnigk und schon gar nicht BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke zu. Vielmehr nennen sie nachvollziehbare Gründe dafür, dass der Name bis jetzt noch nicht in den Köpfen der Menschen verankert ist. Der Start während der vergangenen Saison war aus Sicht von Marketing-Strategen ungünstig und, dankt Watzke, ""im Grunde eine barmherzige Geste"" dem BVB gegenüber. Denn der brauchte den Vertragsabschluss (Gesamtvolumen ca. 24 Mio. EUR) dringend, um die Umschuldung vorantreiben zu können. Nachdem die WM im Sommer als Park-Bremse wirkte, startet das Stadion unter dem neuen Namen im Grunde erst jetzt voll durch. Und hat es dabei ungleich schwerer als neue Arenen wie die in München, die nie einen anderen Namen trugen. Dass 61 % der Deutschen die ""Arena Auf Schalke"" kennen, aber nur 25 % die ""Veltins Arena"", so ihr jetziger Name, stützt dies. Mit TV-Spots und zahlreichen flankierenden Marketing-Maßnahmen rund um Borussia und den Park will die Signal Iduna ihre Markenbekanntheit jetzt erhöhen - über die bekannte Marke BVB. Der Werbeetat werde nicht aufgestockt, aber ""sehr deutlich auf diese Partnerschaft fokussiert"", so Schulte, der die Schwarzgelben auf einem ""guten Weg der Gesundung"" sieht und sich den Seitenhieb Richtung Politik nicht verkneifen mochte: ""Zumindest diese Gesundheitsreform scheint zu gelingen."""